Man, Nature and the Cosmos
GA 91
26 August 1905, Berlin
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19. Light, Heat, Sound
It is always necessary to a kingdom of nature that three certain forces be processed by the beings of this kingdom of nature. Thus, the mineral kingdom processes the chemical forces. The plant kingdom depends on the light; certainly also heat is necessary, but it remains in the environment, the light processes the plant directly. The animal kingdom processes the heat, the fire. Then in the human kingdom the sound is processed. All processing is done through organs. Through leaves, the light is processed into the plant, and this creates the pigment chlorophyll, green color. Animal life warmth is produced by the heart. The heart is the organ through which the heat passes into the human and animal body, it works the heat around. The heart, like the other human organs, is built symmetrically. Actually, man has two hearts separated by a septum. Each half of the heart is in turn separated by a septum into atrium and actual heart, so that one has to distinguish four spaces: Atrium and ventricle, connected by the valve, and right and left heart. Now from the left ventricle goes the great vein, aorta, upward first; then the aorta sends a branch that supplies the brain. Another branch goes throughout the body, supplying the abdominal region through a fine vein. Other branches go down into the limbs, and then they come into the right atrium. From the brain, a branch goes back into the right atrium. This is the great circulation.
From the right ventricle goes the small circulation; the branch goes directly into the lungs and coming back from the lungs goes into the left atrium, then through the left valve into the left ventricle. In the lungs, the blood is renewed; it breathes in the oxygen, the blue blood goes through the combustion process and starts its cycle again as red blood. Combustion always means the combination of a substance with the oxygen of the air. What goes on in the lungs is a process of combustion; a real relationship that develops between the individual animal body and the whole air is what happens. Just as the plant consumes light, so the animal consumes fire; it is a heating of the body. The higher process is that which then takes place in man alone - animals have merely a disposition of it - that is sound.
These three links represent a connection between microcosm and macrocosm. The big circuit that goes through the whole body is called microcosm; the single being and the small circuit represent the connection with the macrocosm. There are transitions between individual beings: Fishes have no lungs and also no heart so developed, therefore the fish has alternating warmth, the warmth of its environment. The heart gradually works its way out in the reptile; the lungs work their way out of the swim bladder, from an aquatic organ into an air organ.
Everything in the world is based on this connection between microcosm and macrocosm. The connections made in this way make it clear that it is impossible for human beings to be separated from the larger world. It is impossible for man to exist without air. It is illusion to believe that man is more independent than his hand. He, too, can live only in connection with the great organism. It belongs to the earth as the hand belongs to man. The heart is a kind of brain for the future. This can also be understood already now. The brain is merely a bulge of the nervous system. Now there is not only this nervous system in the human body, but also the solar plexus, the sympathetic nervous system. There are two smaller strands on the spinal cord, they spread out, and their task is to supply all involuntary movements of the human being, which are connected with digestion, respiration and so on, plexus solaris. In lower animals this sympathetic nervous system has a much greater importance, because it precedes the actual formation of the heart, as for example in the intestinal animals, they are also called plant animals. Now the heart is formed with its nervous system and makes the creature self-sufficient, which develops its brain.
Three things we can say:
First: The world creates a being through the sympathetic nervous system.
Second, it gives it the opportunity to become self-sufficient through the heart.
And thirdly, the cerebral nervous system is formed, whereby that which formerly acted upon the heart from without, acts outwardly from the brain through the heart. As to the sympathetic nervous system corresponds light, so to the brain corresponds inner light, and between the two stands heat.
19. Licht, Wärme, Ton
Es ist immer zu einem Naturreich notwendig, dass von den Wesen dieses Naturreichs drei bestimmte Kräfte verarbeitet werden. So werden vom Mineralreich die chemischen Kräfte verarbeitet. Das Pflanzenreich hängt ab vom Licht; gewiss ist auch Wärme notwendig, aber sie bleibt in der Umgebung, das Licht verarbeitet die Pflanze direkt. Das Tierreich verarbeitet die Wärme, das Feuer. Im Menschenreich wird dann der Ton verarbeitet. Alle Verarbeitung geschieht durch Organe. Durch Blätter wird das Licht hineingearbeitet in die Pflanze, und dadurch entsteht der Farbstoff Chlorophyll, grüne Farbe. Tierische Lebenswärme wird erzeugt durch das Herz. Das Herz ist das Organ, wodurch die Wärme übergeht in den menschlichen und tierischen Leib, es arbeitet die Wärme um. Das Herz ist ebenso wie die anderen menschlichen Organe symmetrisch gebaut. Eigentlich hat der Mensch zwei Herzen, die durch eine Scheidewand getrennt sind. Jede Herzhälfte ist wiederum durch eine Scheidewand in Vorhof und eigentliches Herz getrennt, sodass man vier Räume zu unterscheiden hat: Vorkammer und Herzkammer, durch die Klappe verbunden, und rechtes und linkes Herz. Nun geht von der linken Herzkammer aus die große Ader, Aorta, nach aufwärts zunächst; dann sendet die Aorta einen Zweig, der das Gehirn versorgt. Ein anderer Zweig geht in den ganzen Körper, versorgt durch ein feines Geäder die Bauchgegend. Andere Zweige gehen herunter in die Glieder, und dann kommen sie in die rechte Vorkammer. Vom Gehirn geht ein Zweig zurück in die rechte Vorkammer. Das ist der große Kreislauf.
Von der rechten Herzkammer aus geht der kleine Kreislauf; die Ader geht direkt in die Lunge hinein und von der Lunge zurückkommend in die linke Vorkammer, dann durch die linke Klappe in die linke Herzkammer. In der Lunge wird das Blut erneuert; sie atmet den Sauerstoff ein, das blaue Blut macht den Verbrennungsprozess durch und beginnt wieder als rotes Blut seinen Kreislauf. Verbrennung bedeutet immer die Verbindung eines Stoffes mit dem Sauerstoff der Luft. Was in der Lunge vorgeht, ist ein Verbrennungsprozess; ein wirkliches Verhältnis, das sich herausbildet zwischen dem einzelnen tierischen Leibe und der ganzen Luft ist das, was geschieht. Genau wie die Pflanze Licht verbraucht, so verbraucht das Tier Feuer; es ist eine Heizung des Körpers. Der höhere Prozess ist derjenige, der sich dann beim Menschen allein abspielt — Tiere haben bloß eine Anlage davon —, das ist der Ton.
Diese drei Glieder stellen dar eine Verbindung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Der große Kreislauf, der durch den ganzen Körper geht, heißt Mikrokosmos; das einzelne Wesen und der kleine Kreislauf stellen die Verbindung dar mit dem Makrokosmos. Es gibt Übergänge zwischen einzelnen Wesen: Fische haben keine Lungen und auch kein so ausgebildetes Herz, deshalb hat der Fisch Wechselwärme, die Wärme seiner Umgebung. Das Herz arbeitet sich allmählich aus im Reptil; die Lunge arbeitet sich aus der Schwimmblase heraus, aus einem Wasserorgan in ein Luftorgan.
Alles in der Welt beruht auf diesem Zusammenhang zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Die Verbindungen, die auf diese Weise hergestellt werden, machen klar, dass es unmöglich ist, die Menschen abzutrennen von der großen Welt. Es ist unmöglich, dass der Mensch ohne Luft existiert. Es ist Illusion, wenn man glaubt, dass der Mensch selbstständiger ist als seine Hand. Auch er kann nur im Zusammenhang leben mit dem großen Organismus. Er gehört zur Erde wie die Hand zum Menschen. Das Herz ist eine Art Gehirn für die Zukunft. Auch das kann man schon jetzt begreifen. Das Gehirn ist bloß eine Ausbuchtung des Nervensystems. Nun gibt es nicht nur dieses Nervensystem im menschlichen Leib, sondern noch das Sonnengeflecht, das sympathische Nervensystem. Es gibt zwei kleinere Stränge am Rückenmark, die breiten sich aus, und ihre Aufgabe ist die Versorgung aller unwillkürlichen Bewegungen des Menschen, die mit der Verdauung, der Atmung und so weiter verbunden sind, Plexus Solaris. Bei niederen Tieren hat dieses sympathische Nervensystem eine viel größere Bedeutung, denn es geht der eigentlichen Herzbildung voran, wie zum Beispiel bei den Darmtieren, man nennt sie auch Pflanzentiere. Nun wird das Herz ausgebildet mit seinem Nervensystem und macht das Wesen selbstständig, das sein Gehirn entwickelt.
Dreierlei können wir sagen:
Erstens: Die Welt schafft ein Wesen durch das sympathische Nervensystem.
Zweitens: Sie gibt ihm die Möglichkeit, selbstständig zu werden durch das Herz.
Und drittens wird das Gehirnnervensystem ausgebildet, wodurch das, was früher von außen auf das Herz einwirkte, vom Gehirn aus durch das Herz nach außen wirkt. Wie dem sympathischen Nervensystem das Licht entspricht, so dem Gehirn das innere Licht, und zwischen beiden steht die Wärme.