Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
Note from 1748-1750, undated
Automated Translation
131. On the Essence of Nature
The point is to correctly experience the essence of nature: then we will express knowledge of nature in archetypal phenomena instead of in abstract laws.
In cytology, we have an image of what is experienced in the realm of ideas. Those who are familiar with the real processes in the life of ideas sense that cytology is a related field. Concepts gained through the senses are not applicable here. One feels that they do not encompass the phenomena. Only inspired concepts can penetrate into this sphere. Ed. v. Hartmann remarks:
The preliminary stages of the development of a cell, up to the point where it becomes sexually mature, if such a thing exists, will always remain shrouded in mystery for us, partly because any representatives of
it have long since died out, and partly because they occur at submicroscopic dimensions.
But in the life of the imagination, its macroscopic archetype is given. Imagination is based on a trans-sensual process that is interrupted before the transition into the sensually perceptible, insofar as it remains a life process. If it is continued into the sensual, then it becomes a process of consciousness.
Description of mitotic cell division: It starts from the central corpuscle, seizes the nucleus
and the entire filamentous structure, splits all parts lengthwise, moves them and rearranges them so that instead of a centralized cell content, there are ultimately two, which separate from each other.
Through anesthesia, the life process is prevented from transitioning into cell life by means of paralysis. The supersensible part of a perception has a paralyzing effect; the sensory part occurs as a result of the paralysis.
Just as one is in the sphere of the life of the imagination when dealing with the disputes of the cell physiologist before he proceeds to the fertilization process, so too one is in the sphere of feeling when reading the explanations of this physiologist when he describes division, conjugation, etc. Imagined perceptions serve as orientation here.
As soon as the egg leaves the mother, we run into difficulties of comprehension. We can only get by assuming a process external to the mother for the formation of the egg and conceiving of the full development of this process as impossible under present-day conditions. Then the mother only provides the protective shell through which the process is removed from the conditions that are impossible for the egg under present-day conditions. But all this remains hypothetical if it is not corroborated by the fact that such a process is perceived. But it is perceived in the emotional life. In this, one recognizes an existence within the conditions that are not fulfilled in the physical environment. But this perception is never a presence. Ed. v. Hartmann puts in the place of perception: the principle of minimal effort and the principle of lawful development.
131. Über das Wesen der Natur
Es handelt sich darum, das Wesen der Natur richtig zu erfahren: dann wird man das Naturwissen statt in abstrakten Gesetzen in Urphänomenen aussprechen.
In der Zellenlehre hat man ein Bild von dem in der Vorstellungssphäre Erlebten. Wer die wirklichen Vorgänge im Vorstellungsleben kennt, der empfindet in den Auseinandersetzungen der Zellphysiologen ein verwandtes Gebiet. Die durch die Sinne gewonnenen Begriffe sind da nicht anwendbar. Man fühlt, dass sie die Erscheinungen nicht umfassen. In diese Sphäre dringen bloß inspirierte Begriffe. Ed. v. Hartmann bemerkt:
Die Vörgeschielite. des Tießens bis zur Ehescchungider Zelle wird, wenn es eine solche gibt, uns wohl immer in Dunkel gehüllt bleiben, teils weil ihre etwaigen Vertreter
längst ausgestorben sind, teils weil sie sich in submikroskopischen Abmessungen bewegen.
Aber im Vorstellungsleben ist ihr makroskopisches Urbild gegeben. Dem Vorstellen liegt ein transsensueller Vorgang zugrunde, der vor dem Übergang ins sinnlichWahrnehmbare abgebrochen wird, insofern er Lebensvorgang bleibt. Wird er in das Sensuelle hinein fortgesetzt, so wird er Bewusstseinsvorgang.
Beschreibung der mitotischen Zellteilung: Sie geht vom Zentralkörperchen aus, ergreift den Kern
und das ganze Fadengerüst, spaltet alle Teile der Länge nach, verschiebt sie und ordnet sie so wieder zusammen, dass anstatt eines zentralisierten Zellinhalts zuletzt deren zwei vorhanden sind, die sich voneinander abschnüren.»
Durch die Narkose wird der Lebensvorgang von dem Übergang in das Zellenleben durch dessen Lähmung abgehalten. Der übersinnliche Teil einer Wahrnehmung wirkt lähmend; der sinnliche tritt als Ergebnis der Lähmung auf.
Ebenso wie man sich in der Sphäre des Vorstellungslebens bei den Auseinandersetzungen des Zellphysiologen befindet, bevor dieser zum Befruchtungsprozess übergeht, so bei den Darlegungen dieses Physiologen, wenn er die Teilung, Konjugation etc. beschreibt, in der Gefühlssphäre. Imaginierte Vorstellungen sind da orientierend. —
Sobald man das Ei aus der Mutter hervorgehen lässt, gerät man in Erkenntnisschwierigkeiten. Nur wenn man einen außer der Mutter liegenden Prozess für die Entstehung des Eies annimmt und die volle Ausgestaltung dieses Prozesses sich unter den heutigen Verhältnissen unmöglich denkt, kommt man zurande. Dann liefert die Mutter nur die Schutzhülle, durch die der Prozess den heutigen für das Ei unmöglichen Bedingungen entzogen wird. Aber dies alles bleibt Hypothese, wenn es nicht erhärtet wird dadurch, dass ein solcher Prozess wahrgenommen wird. Im Gefühlsleben wird er aber wahrgenommen. In diesem erkennt man ein Existierendes innerhalb der Bedingungen, die in der physischen Umwelt nicht erfüllt sind. Aber dieses Wahrgenommene ist niemals ein Gegenwärtiges. Ed. v. Hartmann setzt an die Stelle der Wahrnehmung: das Prinzip des minimalen Kraftaufwandes und das Prinzip der gesetzmäßigen Entwicklung.