Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
From Notebook 21, undated, around 1917
Automated Translation
90. On Sensation and Perception
From Notebook 21, undated, around 1917
The sense impression (physical) dies away in the sense organ - meets the physical there (this is where the physical mirror image is created); this mirror image is inwardly enlivened in the image body - it then runs in the nervous system - the ether process coming from outside - this comes up against the physical body at the nerve endings – it runs in the breathing system – the astral process – this comes up against the physical body at the end of the inhalation system – the I-process runs right into the metabolism – there it is reflected.
The opposite process: the metabolic process forms and collides with the ego process – it then penetrates as a movement into the breathing – collides with the astral process – penetrates through the breathing into the nervous process, collides with the ether process.
The middle process: the inhalation brings the formless substance, which meets with the ether process - then penetrates as an astral process and encounters the physical body - is detached from the exhalation, which underlies the astral - the astral remains in the person; the etheric goes further into the nervous process - remains there - and the physical (exhaled air) goes outwards. In the nervous process, the disconnected, I would say the killed thoughts, are the only ones that can be in the human body - the spiritual researcher must represent in thoughts which have not undergone this transformation through the body.
Who knows the essence of the life of imagination?
Schopenhauer's “the world is my imagination” is as if someone were to say of a person standing before him in the fullness of life: “this person is a corpse”. —
Ordinary thinking is such that the power of imagery inherent in the sensations is taken away; if it were not, man would not be able to distinguish himself from the external world - the power of the ether must flow into thinking - in which thinking is fulfilled through imagination. -
As the sensation becomes an idea, the inner ether process paralyzes the outer one - and in the imagination, the disconnected, paralyzed ether process comes to a continuous effect in the nerves - in the nerves, the after-effects of the ethereal processes: now one can animate thought to imagination – precisely at the thought processes that lead to boundaries – such boundaries represent the attempt to approach spiritual reality; but one cannot approach it because one has dead thoughts.
90. Über Sinnesempfindung und Vorstellung
Die Sinneswirkung (physische) erstirbt im Sinnesorgan - trifft dort auf das physische (hier entsteht das physische Spiegelbild); dieses Spiegelbild wird innerlich belebt im Bildeleib - es verläuft dann im Nervensystem - der von außen kommende Äthervorgang - dieser stößt am Nervenende an den physischen Leib - es verläuft im Atemsystem der astralische Vorgang - dieser stößt am Ende des Einatmungssystems an den physischen Leib - der Ichvorgang läuft bis in den Stoffwechsel - da wird er reflektiert —
Der entgegengesetzte Vorgang: der Stoffwechselvorgang formt sich - stößt mit dem Ichvorgang zusammen — er dringt dann als Bewegung in die Atmung ein - stößt an den Astralvorgang - dringt durch die Atmung durch in den Nervenvorgang, stößt an den Äthervorgang.
Der mittlere Vorgang: Die Einatmung bringt den formlosen Stoff, der mit dem Äthervorgang zusammentrifft - dringt dann als Astralvorgang weiter und stößt da an die Physis des Leibes - Wird da von der Ausatmung, der Astralisches zu Grund liegt, abgelöst - das Astralische bleibt im Menschen; das Ätherische geht weiter in den Nervenvorgang - bleibt da - und das Physische (Ausatmungsluft) geht nach außen Im Nervenprozess wirken die abgeschalteten, ich möchte sagen: die getöteten Gedanken - nur so können sie im menschlichen Leibe sein -: Der Geistesforscher muss in Gedanken darstellen, welche diese Umwandlung durch den Leib nicht erfahren haben.
Wer kennt die Wesenheit des Vorstellungslebens?
Das Schopenhauer’sche «die Welt ist meine Vorstellung» ist so, wie wenn jemand von einem Menschen, der in vollem Leben vor ihm stände, sagte: «dieser Mensch ist ein Leichnam». —
Das gewöhnliche Denken ist so, dass ihm die in den Sinnesempfindungen gelegene Kraft der Bildlichkeit genommen wird; wäre das nicht, so würde sich der Mensch nicht von der Außenwelt unterscheiden können - es muss in das Denken hereinfließen die Kraft des Äthers -in dem das Denken sich erfüllt durch die Imagination. —
Indem die Sinnesempfindung zur Vorstellung wird, lähmt der innere Ätherprozess den äußeren - und es kommt in der Vorstellung der abgeschaltete, gelähmte Äthervorgang zu einem in den Nerven fortlaufenden Wirken - in den Nerven laufen die Nachwirkungen der Äthervorgänge -: nun kann man das Denken zur Imagination beleben - gerade an den Denkvorgängen, die an Grenzen führen - solche Grenzen stellen dar den Versuch, an die geistige Wirklichkeit heranzukommen; aber man kann nicht an sie herankommen, weil man die toten Gedanken hat.