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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46

From Notebook 183, undated, 1917.

Automated Translation

88. On the Realization of the Mystery of Golgotha

The mystic finds only the spirit of bodily existence – But that gives the spiritless nature –

Christ is only found when it is seen how the human body, through the soul left to its own devices, is brought to the “earth” instead of being destined for the upper world - so it must be seen that the inherited impulses are insufficient and that salvation comes through devotion to Christ. One must find a divine in the world.

In all pre-mysteries, the recognition that God lives - without realizing that this means nothing to man.

In the physical-organic: the general idea of God.

In the soul: Christ.

In the spirit: the spirit.

Knowledge can be misused: for example, certain secrets connected with the mystery of Golgotha, as long as this knowledge can rest in souls that do not connect it with the right part of the soul - the so-called initiates bind those to whom they communicate the secrets, so that only the effect of these secrets comes from them. When initiates no longer hold the “keys” in their hands, they make the others co-owners - is that always out of self-interest? Not when it is connected with the laws of the universe. — So Saint-Martin, when he speaks of the original

“adultery”:

However much I would like to get to that point, my obligations forbid me from making the slightest comment on this point; and besides, for the sake of my own good, I would rather blush over the transgressions of man than talk about them.

An awareness that permeates itself with Christ] the Risen One breaks away from the ways of earthly-material existence – guilt is divided into two parts:

1.) that committed through the impulses of heredity

2.) that caused in the mind.

1.) Belongs to earthly existence and cannot be directly redeemed by the spirit.

2.) That which can be incorporated into the spirit enters into the current of fate. If now the spirit had to lose the soul, it could indeed redeem all guilt that it had committed against others, including that against nature, but not what it had done against the Godhead by becoming guilty. It would thus fall away from its origin.

The Mystery of Golgotha refers to the relationship between humanity and the Deity.

Death would have to be brought about as an act of humanity, but humanity should not commit this act. It may therefore appear that humanity has brought about its own salvation through its guilt. This guilt is not an end but an effect.

It can only be redeemed by releasing the bound consciousness —

Through the confession: “For this guilt I was born through belonging to mankind on earth; I release myself from it by belonging to the Kingdom of Christ, which ‘is not of this world.’

The earthly human powers cannot recognize the earthly-divine —

In Christ Jesus, something is accomplished on earth that otherwise cannot be accomplished in the earthly body; something is done on earth that can only be caused by earthly ignorance.

The resurrection is the answer to the “why have you forsaken me?”

88. Über die Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha

Der Mystiker findet nur den Geist des leiblichen Daseins — Aber das gibt die geistlose Natur —

Christus wird nur gefunden, wenn durchschaut wird, wie der Menschenleib durch die sich selbst überlassene Seele der «Erde» zugeführt wird, statt dass er für die obere Welt bestimmt ist - also es muss geschaut werden die Unzulänglichkeit der vererbten Impulse und die Erlösung durch die Hingabe an Christus. Man muss ein Göttliches in der Welt finden. —

In allen Vor-Mysterien die Anerkennung, dass der Gott lebt - ohne zu erkennen, dass dies für den Menschen nichts besagt —

Im Physisch- Organischen: die allgemeine GottIdee

In der Seele: Christus

Im Geiste: der Geist

Wissen kann man missbrauchen: z.B. gewisse mit dem Mysterium von Golgatha zusammenhängende Geheimnisse, solange dieses Wissen in Seelen ruhen kann, die damit nicht den rechten Seelenteil verbinden - die sogenannten Eingeweihten binden die an sich, denen sie die Geheimnisse mitteilen, damit nur von ihnen auch die Wirkung dieser Geheimnisse ausgehe. Wenn Eingeweihte die «Schlüssel» nicht mehr in den Händen behielten, machten sie die Andern zu Mitbesitzern - Ist das in jedem Fall Eigennutz? Nicht dann, wenn es mit den Lebensgesetzen des Universums zusammenhängt. — So Saint-Martin da er über den ursprünglichen

«Ehebruch» spricht:

So sehr ich aber wünsche dass man dahin komme, ebenso sehr untersagen mir meine Verbindlichkeiten die geringste Erläuterung über diesen Punkt; und übrigens, um meines eignen Besten willen, erröte ich lieber über die Vergehungen des Menschen, als dass ich davon rede.

Ein Bewusstsein, das sich mit Christus] dem Auferstandenen durchdringt, löst sich von den Wegen des irdisch-materiellen Daseins — die Schuld zerfällt in zwei Teile:

1.) die durch die Impulse der Vererbung begangene

2.) die im Geiste verursachte

1.) Gehört dem Erdendasein an und kann nicht durch den Geist unmittelbar getilgt werden.

2.) In die Schicksalsströmung geht ein, was dem Geiste einverleibt werden kann. Wenn nun der Geist das Seelische verlieren müsste, so könnte er zwar alle Schuld tilgen, die er an Anderen begangen hat, auch die, die er an der Natur begangen hat, aber nicht, was er dadurch, dass er schuldig geworden ist, an der Gottheit getan hat. Er fiele somit von seinem Ursprunge ab.

Mit dem Mysterium von Golgatha ist das Verhältnis der Menschheit zur Gottheit gemeint —

Der Tod müsste als Tat der Menschheit herbeigeführt werden - aber die Menschheit dürfte diese Tat nicht begehen. Es könnte also scheinen, dass die Menschheit ihr Heil durch ihre Schuld herbeiführte Diese Schuld ist nicht Zweck, sondern Wirkung —

Sie kann nur geführt werden durch Entbindung des gebundenen Bewusstseins —

Durch das Geständnis: Für diese Schuld bin ich durch Zugehörigkeit zur Erdenmenschheit geboren; von ihr löse ich mich durch Zugehörigkeit zum Christus-Reiche, das «nicht von dieser Welt ist.»

Die irdischen Menschenkräfte können das IrdischGöttliche nicht erkennen —

In Christus Jesus wird «vollbracht» auf Erden, was im Erdenleibe sonst nicht vollbracht werden kann; es wird auf der Erde etwas getan, wovon Erden-Unwissenheit nur die Ursache sein kann —

Die Auferstehung ist die Antwort auf das: «warum hast du mich verlassen» —