Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
Note 1760, undated, c. 1917
Automated Translation
80. Imagination, Memory, Dream
Beneath the threshold of ordinary consciousness lies a genuine spiritual world.
On the one hand, the ideas point to the nervous basis, and on the other hand, to the spiritual essence, which can only be grasped in imaginative ideas: a world that affects people to whom scientific concepts are not applicable. Above all, the concept of the unconscious causes the greatest confusion.
Analytical psychology does not have a sufficient theory of memory and works with dreams based on inadequate ideas.
The contents of the imaginative world live in memory. What comes from this world enters the soul life in the same way as impulses from the sensory world. But the spiritual enters with it. It remains misunderstood if the human being does not rise to conscious knowledge of the spiritual world.
In dreams, the content is the unimportant. The impulses at work in it are the important thing. Its course. Its inner drama. The soul brings to light unprocessed spiritual content in it and intersperses it with processed content.
In addition, emotional life has its counterpart on the one hand in the rhythm of breathing; but on the other hand in a world that is accessible only to inspired knowledge. This world belongs to human experience between death and a new birth.
And so the life of the will: on the one hand, its counterpart is metabolism; on the other hand, the content of the intuitive world. In this realm is the knowledge of repeated earthly lives.
80. Imagination, Erinnerung, Traum
Unter der Schwelle des gewöhnlichen Bewusstseins liegt eine wirkliche geistige Welt.
Wie die Vorstellungen auf der einen Seite hinweisen auf die Nervengrundlage, so auf der andern auf geistige Wesenheit, welche nur in imaginativen Vorstellungen erfassbar ist: Eine Welt, die auf den Menschen wirkt, auf die naturwissenschaftliche Begriffe nicht anwendbar sind. Vor allem stiftet da der Begriff des Unbewussten die größte Verwirrung.
Die analytische Psychologie hat keine ausreichende Erinnerungslehre und arbeitet mit dem Traume aufgrund unzulänglicher Vorstellungen.
In der Erinnerung leben die Inhalte der imaginativen Welt. Was aus dieser Welt stammt, geht so in das Seelenleben ein wie die Impulse der sinnlichen Welt. Aber das Geistige geht mit ein. Es bleibt unverstanden, wenn sich der Mensch nicht erhebt zur bewussten Erkenntnis der Geistwelt.
Im Traume ist der Inhalt das Unwesentliche. Die in ihm wirksamen Impulse sind das Wesentliche. Sein Verlauf. Seine innere Dramatik. Die Seele bringt in ihm unverarbeiteten Geistinhalt zutage und durchsetzt ihn mit verarbeitetem.
Im Weiteren hat das Gefühlsleben sein Gegenbild nach der einen Seite im Atmungsrhythmus; aber nach der andern in einer Welt, welche nur dem inspirierten Erkennen zugänglich ist. Es gehört diese Welt dem menschlichen Erleben zwischen Tod und neuer Geburt vorzüglich an.
Und so das Willensleben: nach der einen Seite sein Gegenstück der Stoffwechsel; nach der andern Seite der Inhalt der intuitiven Welt. Auf diesem Gebiete die Erkenntnis der wiederholten Erdenleben.