Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
From Notebook 407, undated, circa 1913
Automated Translation
67. On the Comprehension of Things in Space
I must now approach some details through which the general truths of this subject will come to light. Everything would become much clearer through a little practical exercise.
But I must put the subject in as general a light as possible, so that no obstacle arises for the reader's judgment. And when I use the term “nothing,” I presuppose something other than the possession of a rule by which it can be said how the facts are. By knowing, I mean that the facts of a subject are available in the mind to come actively into consciousness when attention is directed to them. Michel Angelo recognized the human form; he could give every smallest fact about it. If he were to name it in a picture, he would see, mentally, how every muscle and every wrinkle of the hand lay in relation to the surrounding parts. We must achieve a knowledge as good as Michel Angelo's. There is a great difference between Michelangelo and us; but let us express this difference, not in our way of perceiving, but in the difference between the things he perceived and those we perceive. We now take simple lines and know them as absolutely as he perceived the complicated structure of the human body. Let us take a block of cubes; it can be any number, but to achieve consistency, let us put together 27 cubes to form a large cube of 27 parts. Let each cube be labeled so that it can be recognized, and let each be given a name so that it can be referred to. We assume that we have become acquainted with this block of dice in such a way that each of them is known, so that each is individually recognized and its relation to the others is known.
Now that we have acquired this knowledge of the block as it stands before us, we ask ourselves whether there is any self-element in our knowledge of it.
Undoubtedly, there is such a self-element. We have come to know the dice as they stand in accordance with their own convenience in relation to each other. We see the lower ones first; and the others above them, and we see those below as the bearers of the upper ones. Now, however, this relationship does not have to do with the dice themselves; it depends on the conditions under which we stand to grasp the block of dice; it depends on our own position in relation to the earth's surface when gravity is an important factor in our perception. In fact, our vision is so accustomed to taking gravity into account when considering things that when we look at a landscape or an object with our heads upside down, we do not see it in reverse, but we reduce it to this knowledge of gravity and get an impression little different from that in an upright position. If we are not things in space, then comprehending in space is the way in which the unrecognized us exists as spirit.
67. Über das Begreifen der Dinge im Raum
Ich muss nun an einige Einzelheiten herantreten, durch welche die allgem[einen] Wahrheiten dieses Gegenstandes an den Tag treten werden. Jegliches würde durch eine kleine praktische Übung viel klarer werden.
Aber ich muss den Gegenstand in ein möglichst allgemeines Licht setzen, damit dem Urteil des Lesers kein Hindernis erwachse. Und wenn ich den Ausdruck «nichts» gebrauche, setze ich etwas anders voraus als den Besitz einer Regel, durch die gesagt werden kann, wie die Fakten sind. Mit Wissen meine ich, dass die Fakten eines Gegenstands in dem Geist bereit liegen, um tätig ins Bewusstsein zu kommen, wenn die Aufmerksamkeit auf sie gerichtet wird. Michel Angelo erkannte die menschliche Gestalt, er konnte jedes kleinste Factum darüber angeben, wenn es ihm beliebte ihn auf einem Bilde zu benennen, würde er sehen, geistig, wie jeder Muskel und jede Falte der Hand liege mit Bezug auf die umliegenden Teile. Wir müssen eine Kenntnis so gut wie Michel Angelo erreichen. Es ist ein großer Unterschied zwischen Michel Angelo [und uns]; aber es sei jener Unterschied ausgedrückt, nicht in unserer Weise zu erkennen, sondern in dem Unterschied zwischen den Dingen, die er erkannt, und jenen, die wir erkennen. Wir nehmen nun einfache Striche und kennen sie so absolut wie er erkannte die komplizierte Struktur des menschlichen Körpers. Lasse uns einen Block von Würfeln nehmen, es soll irgendeine Zahl sein aber um Übereinstimmung zu erzielen, wollen wir zusammensetzen 27 Würfel, sodass sie einen großen Würfel von 27 Teilen bilden. Es sei jeder Würfel bezeichnet, sodass er wieder erkannt werden kann, und es sei jeder mit einem Namen belegt, sodass man sich auf ihn beziehen kann. Wir setzen voraus, dass wir diesen Block von Würfeln so kennengelernt haben, dass jedes [über] ihn ist gewusst, sodass jeder einzeln erkannt ist und seine Beziehung zu den andern.
Wie wir nun erlangt haben diese Kenntnis des Blockes wie er steht uns gegenüber, fragen wir uns, ob es irgendein Selbstelement in unser[er] Erkenntnis davon gibt.
Zweifellos ist ein solches Selbststelement da. Wir haben die Würfel kennengelernt wie sie stehen in Übereinstimmung mit ihrer eigenen Bequemlichkeit in Übereinandersetzung. Wir sehen die niedern zuerst; und die anderen über sie, und wir sehen die unten als die Träger des obern an. Nun hat aber diese Übereinandersetzung nicht mit den Würfeln selbst zu tun; es hängt dies ab von den Bedingungen, unter denen wir /unleserliches Wort], um den Block von Würfeln zu begreifen; es hängt ab von unsrer eignen Stellung zur Erdoberfläche, wenn die Schwerkraft ein wichtiger Faktor unserer Erfassung ist. In der Tat ist unser Sehen so daran gewohnt, die Schwerkraft in die Betrachtung der Dinge aufzunehmen, dass wenn wir auf eine Landschaft oder einen Gegenstand mit unserem umgekehrten Kopfe sehen, [sehen] wir sie nicht umgekehrt, sondern wir reduzieren sie auf dieser Kenntnis der Schwerkraft und erhalten einen Eindruck wenig verschieden von dem in einer aufrechten Position. Wenn wir nicht Dinge im Raume sind, dann ist das Begreifen im Raum die Art, in welcher das Unerkannte, das wir sind, als Geist existiert.