Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
Draft of a circular, undated, 1913.
Automated Translation
66. Clarification
It seems that some confusion has arisen regarding membership of the “Anthroposophical Society”. From now on, I would like to know the same relationship that members of the Theosophical Society have had up to now. I must say in advance that my friends and I must draw only the necessary conclusions from the decision of the General Council of the Theosophical Society of December 1912, which is entirely equivalent to the exclusion of the German Section from the Theosophical Society.
The events that preceded this fact are so momentous that it is impossible at the present moment to act other than to take the whole matter most seriously as a matter of principle for the spiritual movement we serve.
The situation is as follows: what has happened in Adyar prohibits me from continuing to hold those lectures that I have hitherto given to members of the Theosophical Society for those who wish to remain members of that Society. It goes without saying that this applies only to those lectures that have so far been given only to members of the Theosophical Society. In the future, these will be held for members of the Anthroposophical Society. And it is therefore quite natural that members of the Anthroposophical Society cannot at the same time be members of the Theosophical Society, because I cannot give the lectures mentioned for the latter. Likewise, I must insist that the transcripts of these lectures not be given to members of the Theosophical Society. When it is said, oddly enough, that it is an infringement of freedom of conscience to demand that members of the Anthroposophical Society may not at the same time be members of the Theosophical Society, this is quite incomprehensible, for surely no one is forced to join the Anthroposophical Society. They can remain in the Theosophical Society. But surely the Anthroposophical Society should be free to accept or reject whom it wishes. Nobody should have a crisis of conscience over this.
66. Zur Aufklärung
Es scheint sich so manche Unklarheit geltend zu machen über die Mitgliedschaft zur «Anthroposophischen Gesellschaft», welche fortan zu mir in dieselben Beziehungen treten soll, in welchen bis jetzt die Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft haben stehen können. Ich muss voraussenden, dass von Seite meiner Freunde und von mir nur die notwendigen Konsequenzen gezogen werden müssen, welche folgen aus dem Beschluss des General-Councils der Theosophischen Gesellschaft vom Dezember 1912, der ganz gleich ist dem Ausschluss der Deutschen Sektion aus der Theosophischen Gesellschaft.
Die Vorgänge, welche dieser Tatsache vorangingen, sind so bedeutsamer Natur, dass es unmöglich ist, im gegenwärtigen Augenblicke anders zu handeln, als mit vollstem Ernst die ganze Angelegenheit zu einer prinzipiellen Sache der Geistesbewegung zu machen, der wir dienen.
Die Lage ist so: Was von Adyar aus geschehen ist, verbietet mir meine Vorträge, die ich bisher für Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft gehalten habe, für diejenigen ferner zu halten, welche Mitglieder dieser Gesellschaft bleiben wollen. Selbstverständlich bezieht sich dieses eben zur auf solche Vorträge, welche bisher nur für Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft gehalten worden sind. Diese werden in Zukunft zur für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft gehalten. Und es ist daher ganz selbstverständlich, dass die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft nicht zugleich Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft sein können, weil ich für diese Letztern die genannten Vorträge eben nicht halten kann. Ebenso muss ich darauf bestehen, dass die Nachschriften dieser Vorträge nicht an Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft ferner abgegeben werden. Wenn sonderbarerweise gesagt wird, es sei eine Beeinträchtigung der Gewissensfreiheit, dass gefordert werde, die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft dürfen nicht zugleich Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft sein, so ist dies ganz unverständlich, denn es wird doch niemand gezwungen, in die Anthroposophische Gesellschaft einzutreten. Er kann doch in der Theosophischen Gesellschaft verbleiben. Doch muss man es der Anthroposophischen Gesellschaft doch freistellen, wen sie aufnehmen will und wen nicht. Niemand kann in einen Gewissenskonflikt kommen, [bricht ab]