Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
From notebook 247, undated, circa 1914
Automated Translation
68. Death Makes the Experience of Life into True Soul Property
Man is held in the physical world by the lust for his body; through the desire for it, he is led to it again and again – sleep means an external release; but internally, lust and desire remain experiences – to tear them out of the soul – without living them – this gives knowledge of the higher worlds – death is the experience that makes the experience of life the true property of the soul; man acquires it inwardly through the experience of death; without life in the body he could not come to self-awareness. In life, the physical body gives us self-awareness; in death, the memory of the experiences in this body ignites our supersensory self-awareness through hindsight. We are like a thought of higher beings, but we are ourselves through our connection to the physical world.
In death from war: the strengthening of the spiritual world; the fulfillment of the soul; the fallen, like those who survive, will look down on them through the spirit in a strengthening way; or rather, the spiritual world will look down on the people of the future in a strengthened way. One experiences an inner turmoil; and one sees oneself placed in a struggle that foreign powers fight in man - the thinking soul becomes full of devotion - the willing soul resists this devotion, revolts - it knows that with the fulfillment of devotion, unless it has first acquired its own existence. It knows that physical death is an experience, but that it becomes the essential event if it does not go through it in this way – that it finds itself before its onset.
It could choose: to remain in ignorance, but then it would not bring progress into the world's development.
68. Der Tod macht die Erfahrung des Lebens zum wahren Seelen-Eigentum
Es wird der Mensch gehalten in der physischen Welt durch die Lust an seinem Leibe; durch die Begierde nach demselben wird er immer wieder zu demselben geführt — der Schlaf bedeutet ein äußeres Loswerden; doch innerlich bleiben Lust und Begierde Erlebnisse - sie aus der Seele zu reißen - lernen ohne sie zu leben - das gibt Erkenntnis der höheren Welten - der Tod ist das Erlebnis, welches die Erfahrung des Lebens zum wahren Seelen-Eigentum macht; der Mensch erwirbt [es] sich innerlich durch das Erlebnis des Todes; ohne das Leben im Leibe könnte er nicht zum Selbstbewusstsein kommen. — Im Leben gibt uns Selbstbewusstsein der Raumesleib; im Tode die Erinnerung an die Erlebnisse in diesem Leib — durch Rückblick entzündet der Mensch sein übersinnliches Selbstbewusstsein. - Er ist wie ein Gedanke höherer Weltenwesen; aber er ist ein Selbst durch Zusammenhang mit der physischen Welt. —
Im Kriegstode: die Kräftigung der geistigen Welt; die Erfüllung mit Seelen; - die Gefallenen werden wie die Nachlebenden durch den Geist stärkend auf sie herabschauen; besser gesagt die Geisterwelt wird gestärkt auf die Menschen der Zukunft herabschauen. Man erlebt den inneren Aufruhr; und man sieht sich in einen Kampf versetzt, den fremde Mächte in dem Menschen kämpfen - die denkende Seele wird voller Hingebung - die wollende Seele sträubt sich gegen diese Hingebung, empört sich - sie weiß, dass sie mit der Erfüllung der Hingebung ihrer Vernichtung entgegengeht, wenn sie nicht erst sich das Dasein erworben hat - sie weiß, dass [der] physische Tod ein Erlebnis ist, dass er aber zum wesenhaften Ereignis wird, wenn sie nicht so durch ihn geht - dass sie sich vor seinem Eintritte findet.
Sie könnte wählen: in Unwissenheit verbleiben: dann aber brächte sie nicht Fortschritt in die Weltentwicklung