The Founding of the Christian Community
GA 344
12 September 1922, Dornach
Automated Translation
Seventh lecture
Due to Dr. Rittelmeyer's indisposition, we are only able to discuss the ceremony today that we would otherwise have completed. It is in the nature of things that, as long as not all the equipment and robes are in place, we cannot do some things in full. But that is not the main thing either; for us, the main thing is that the spirit should prevail in what we accomplish here, and so today I would like to give you a kind of preliminary discussion of it.
It is, after all, a ceremony that is to take place for each individual in front of the entire audience; and if I am to present the meaning of this ceremony, I must say that these ceremonies, which we perform step by step, signify the gradual becoming a priest. Today would be the first stage of contemplation. It should be noted first of all that in the cultus that will be incumbent upon you, the sacrifice of man's consecration forms the center everywhere, so that everything always tends back to the sacrifice of man's consecration. You must be aware that in the modern conception of religion, the more external conception of man's consecration is the usual one. There one actually grasps the Act of Consecration of Man only as an after-effect of the Lord's Supper, which Christ Jesus practiced with his disciples, while the Mass, the Act of Consecration of Man, is basically a continuous event that flows from the Mystery of Golgotha. For in the proclamation of the gospel, in the sacrifice, in the transubstantiation, in the communion lie all the spiritual events - expressed through external cultic acts - which are a continuation, a perpetuation of the working of the Mystery of Golgotha.
Now, every truly Christian activity should be connected to and placed within the Mystery of Golgotha. Therefore, it is quite natural that the human sacrifice includes everything that otherwise happens within the Christian community. In a sense, the human sacrifice is the envelope for everything that happens validly. This also applies to the ordination of priests. One could say that one celebrates a Mass in which the ordination of a priest is included, of which the ordination of a priest is a component. For this Mass is based on this four-part structure of Gospel reading, offertory, transubstantiation and communion, and within these parts the most diverse acts of consecration can now take place, including the ordination of a priest. So that when the priestly ordination is complete, one has said a mass that in its own substance contained the priestly ordination. The human consecration sacrifice must also be understood in this sense. It encompasses everything. It encompasses all the mysteries of Christianity in a spiritual but real presence.
And so the first part of the consecration would be to begin in the way that has already been shown before you, in front of the altar with the relay prayer:
Let us worthily perform the Act of Consecration of Man out of the Revelation of Christ, in the veneration of Christ, in devotion to the deed of Christ.
May the Father-God be in us
The Son-God create in us
The Spirit God enlightens us.
If the consecration had already begun today, it would be necessary for Rittelmeyer to receive it from the spiritual world, so to speak, directly through my mediation; he would then pass it on to the others. So Dr. Rittelmeyer would have been sitting here, facing the altar. I would have received from the spiritual world, as it were, what would otherwise have been performed in person. From the second part onward, everything is performed in person. One of the guides would have ministered.
[Now the Act of Consecration of Man is read aloud up to the Gospel, combined with the words of the ordination (see pages 53ff. and the facsimiles on pages 97-99, as well as GA 343, page 414f.), then:]
The celebrant: It is now proclaimed for the first time, out of this Spirit, through your mouth, the Gospel of John in the first chapter.
The ordinand then reads the Gospel, “In the beginning was the Word...” to “...has become the leader in this vision.”
The celebrant: We lift up our soul to You, O Christ.
The one to be consecrated: The words of the Gospel extinguish whatever is impure in our words.
My dear friends! That would be the essential content of the first part of the consecration. The second part would follow when the Credo is spoken and the Offertory is spoken, immediately before the Transubstantiation. We will then, when the matter can become real, transfer the consecration first to Rittelmeyer, and then Rittelmeyer will transfer it to the others. In this way we will make the process a real one.
We will leave it at that for today.
Siebenster Vortrag
Durch Herrn Dr. Rittelmeyers Unpäßlichkeit ist es heute nur möglich, daß wir die Zeremonie, die wir sonst absolviert hätten, besprechen. Es liegt ja in der Natur der Tatsachen, daß, solange nicht alle Gerätschaften und Gewänder zur Stelle sind, wir manches nicht in aller Vollständigkeit machen können. Aber das ist auch nicht das Wesentliche, sondern es ist für uns ja das Wesentliche, daß der Geist in demjenigen waltet, was wir hier vollbringen, und so möchte ich Ihnen heute eben eine Art Vorbesprechung davon geben.
Es handelt sich ja um eine Zeremonie, die sich abspielen soll für jeden einzelnen vor dem gesamten Auditorium; und wenn ich den Sinn dieser Zeremonie darstellen soll, so muß ich sagen: Diese Zeremonien, die von uns nach und nach vollzogen werden, bedeuten das allmähliche Priester-Werden. Heute würde die erste Etappe betrachtet werden. Da ist zunächst zu berücksichtigen, daß ja in dem Kultus, der Ihnen obliegen wird, das Menschenweiheopfer überall den Mittelpunkt bildet, so daß immer alles auf das Menschenweiheopfer zurücktendiert. Sie müssen sich darüber klar sein, daß in der modernen Religionsauffassung ja die mehr äußerliche Auffassung des Menschenweiheopfers die übliche ist. Da faßt man eigentlich dasMenschenweiheopfernuraufalseine ArtNachwirkung des Abendmahles, das der Christus Jesus mit seinen Jüngern gepflogen hat, während die Messe, das Menschenweiheopfer, im Grunde ein fortwährendes Geschehen ist, das ausfließt von dem Mysterium von Golgatha. Denn in der Verkündigung des Evangeliums, in der Opferung, in der Transsubstantiation, in der Kommunion liegen die gesamten geistigen Geschehnisse - durch äußere Kultushandlungen ausgedrückt -, die eine Fortsetzung, eine Fortdauer des Wirkens des Mysteriums von Golgatha sind.
Nun handelt es sich darum, daß jedes wirklich christliche Wirken an das Mysterium von Golgatha sich anschließen soll, sich in es hineinstellen soll. Daher ist es ganz naturgemäß, daß in das Menschenweiheopfer alles dasjenige eingeschlossen ist, was sonst innerhalb der christlichen Gemeinschaft geschieht. Gewissermaßen ist für alles das, was gültig geschieht, das Menschenweiheopfer die Umhüllung. Auch für die Priesterweihe. Man könnte sagen, man liest eine Messe, in die eben die Priesterweihe eingeschlossen ist, bei der die Priesterweihe ein Bestandteil ist. Denn diese Messe ist in ihrem Grundstock dieser viergliedrige Aufbau von Evangeliumlesung, Offertorium, Transsubstantiation und Kommunion, und innerhalb dieser Teile können nun die verschiedensten Weihehandlungen geschehen, so auch die Priesterweihe. So daß also, wenn die Priesterweihe vollendet ist, man eine Messe gelesen hat, die in ihrer eigenen Substanz die Priesterweihe in sich enthalten hat. In diesem Sinne muß man auch das Menschenweiheopfer auffassen. Es umschließt alles. Es umschließt alle Mysterien des Christentums in einer spirituellen, aber realen Gegenwart.
Und so würde dann der erste Teil der Priesterweihe sein, daß begonnen wird in der Art, wie das schon vor Ihnen gezeigt worden ist, vor dem Altar mit dem Staffelgebet:
Lasset uns die Menschenweihehandlung würdig vollbringen aus der Offenbarung Christi, in der Verehrung Christi, in der Andacht an Christi Tat.
Der Vatergott sei in uns
Der Sohnesgott schaffe in uns
Der Geistgott erleuchte uns.
Wenn heute schon die Weihe begonnen worden wäre, würde es notwendig sein, daß, gewissermaßen unmittelbar durch meine Vermittlung, Rittelmeyer aus der geistigen Welt heraus diese Weihe empfangen hätte; er würde sie dann weitergeben an di anderen. Es würde also zunächst Dr. Rittelmeyer hier gesessen haben, mit dem Gesicht zum Altar gewandt. Ich würde stellvertreiend gewissermaßen aus der geistigen Welt heraus das geholt haben, was sonst in persönlicher Handlung zu vollziehen ist. Vom Zweiten an wird ja alles in persönlicher Handlung vollzogen. Es würde einer der Lenker ministriert haben.
[Nun wird die Menschenweihehandlung bis zum Evangelium vorgelesen, verbunden mit den Worten der Priesterweihe (vgl. Seite 53ff. und Faksimiles auf den Seiten 97 - 99, sowie GA 343, Seite 414f.), sodann:]
Der Zelebrierende: Es wird nun verkündet zum ersten Male, aus diesem Geiste heraus, durch deinen Mund, das Evangelium nach Johannes im ersten Kapitel.
Der zu Weihende liest nun das Evangelium «Im Urbeginne war das Wort ...» bis «... ist der Führer in diesem Schauen geworden».
Der Zelebrierende: Wir erheben unsere Seele zu Dir, o Christus.
Der zu Weihende: Das Wort des Evangeliums löscht aus, was unrein in unseren Worten lebt.
Meine lieben Freunde! Das wäre im wesentlichen der Inhalt des ersten Teiles der Weihe. Der zweite Teil würde dann folgen, wenn das Credo gesprochen ist und das Offertorium gesprochen ist, unmittelbar vor der Transsubstantiation. Wir werden dann, wenn die Sache real werden kann, die Weihe zuerst auf Rittelmeyer übertragen, dann wird Rittelmeyer sie weiter auf die anderen übertragen. Dadurch werden wir den Vorgang zu einem realen machen.
Damit wollen wir uns heute begnügen.