Anthroposophy and its Opponents
GA 255b
1 May 1920, Dornach
Automated Translation
Religious Opponents II
Today I would like to introduce you to one more little thing. I can't spare you all these things now. First of all, I would like to draw your attention to the fact that the “Tagblatt für das Birseck, Birsig- und Leimental” – which is now, so to speak, taking a friendly line towards us, which our friends should take into account – has published a reply from our circle of friends to the attacks, of which there have been so many.
On the other hand, I would also like to draw your attention to the fact that the “Neue Rheinfelder Zeitung” – from which a large part or basically all [slander] has recently originated – was also obliged to include a correction. However, it has made an “editorial postscript”, and I must make you familiar with this editorial postscript. The “explanation” was somewhat distorted, as Dr. Boos just told me, but I would ask you to consider the editorial note in a somewhat more thorough manner. It reads:
Postscript from the editorial team.
Our correspondent is of the opinion that it is not good to litigate about spiritual currents and aberrations, as which we also regard anthroposophy. What can be asserted in the above explanation without proof can just as easily be rejected without counter-proof. ...
Yes, the “above explanation” is Dr. Boos's, in which the 23 whopping lies that originated from this site are corrected; and in response to the correction, this sentence is said: “What can be asserted in the above explanation without proof can just as easily be rejected without proof.”
I must once again point out how we live in a certain topsy-turvy world today. You can lie and slander in any way you like, and the person affected by it is given the burden of proof, instead of knowing that the person who originally makes a claim has the burden of proof. Such things should be pointed out today.
... It is also interesting to note that something that could be published in newspapers without contradiction in 1914 and 1916 is now suddenly said to be defamatory.
That is, people were already lying back then, and because they were not already slapped in the mouth back then, they are spreading it again today and believe that the statute of limitations for lies makes the lie the truth. That, my dear friends, is Catholic logic, as expressed in the “Neue Rheinfelder Zeitung”. At the top of the Neue Rheinfelder Zeitung are the words, “For God and Fatherland, for Truth and Justice.” That is the custom of today's world.
Schlusswort nach dem Mitgliedervortrag
Dornach, 1. Mai 1920
Heute möchte ich Sie noch mit einer Kleinigkeit bekanntmachen. Ich kann Ihnen ja alle diese Dinge jetzt nicht ersparen. Erstens möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, daß im «Tagblatt für das Birseck, Birsig- und Leimental» — welches sich jetzt gewissermaßen in freundlicher Weise zu uns stellt, was unsere Freunde berücksichtigen sollten —, daß da erschienen ist eine Erwiderung von unserem Freundeskreise auf die Angriffe, die jetzt so zahlreich sind.
Dagegen darf ich Sie auch darauf aufmerksam machen, daß die «Neue Rheinfelder Zeitung» — von der ein großer Teil oder im Grunde genommen eigentlich alles [an Verleumdungen] in der letzten Zeit ausgegangen ist —, daß auch die «Neue Rheinfelder Zeitung» wohl genötigt war, eine Berichtigung aufzunehmen. Sie hat aber eine «Nachschrift der Redaktion» gemacht, und mit dieser Nachschrift der Redaktion muß ich Sie doch bekanntmachen. Die «Erklärung» sei etwas verballhornt worden, wie mir soeben Herr Dr. Boos sagte, aber die Nachschrift der Redaktion, die bitte ich Sie doch in einer etwas gründlicheren Weise zu betrachten. Da heißt es:
Nachschrift der Redaktion.
Unser Einsender ist der Ansicht, daß sich über geistige Strömungen und Irrungen, als welche wir auch die anthroposophische betrachten, nicht gut prozessieren läßt. Was sich in obiger Erklärung ohne Beweis behaupten läßt, läßt sich ebenso leicht ohne Gegenbeweis ablehnen. ...
Ja, die «obige Erklärung» ist die von Dr. Boos, worin die 23 knüppeldicken Lügen richtiggestellt werden, die von dieser Seite ausgegangen sind; und gegenüber der Richtigstellung wird dieser Satz gesagt: «Was sich in obiger Erklärung ohne Beweis behaupten läßt, läßt sich ebenso leicht ohne Gegenbeweis ablehnen.»
Ich muß noch einmal darauf hinweisen, wie wir heute in einer gewissen verkehrten Welt leben. Man darf in einer beliebigen Weise lügen und verleumden, und derjenige, der davon betroffen wird, dem schiebt man die Beweislast zu, statt zu wissen, daß derjenige, der ursprünglich etwas behauptet, die Beweislast hat. Auf solche Dinge sollte heute schon hingewiesen werden.
... Interessant ist auch die Tatsache, daß das, was anno 1914 und 1916 unwidersprochen in Blättern veröffentlicht werden konnte, nun auf einmal injuriös sein soll.
Das heißt, die Leute haben dazumal schon gelogen, und weil ihnen dazumal nicht schon gehörig auf den Mund gehauen worden ist, so verbreiten sie das heute noch einmal und glauben, die Verjährung der Lüge mache die Lüge zur Wahrheit. Das, meine lieben Freunde, ist katholische Logik, wie sie sich ausdrückt in der «Neuen Rheinfelder Zeitung». Oben an der «Neuen Rheinfelder Zeitung» steht: «Für Gott und Vaterland, für Wahrheit und Recht.» Das ist der Usus der heutigen Welt.