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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46

Note 6925-6927, undated, 1921

Automated Translation

117. Anthroposophy and Science I

1. Anthroposophy aims to provide an understanding of the human being; it begins with its results where science ends, which alone is accepted as such in the broadest circles today - but it also begins with its research methods where this science ends.

2. Nevertheless, it is not opposed to this science. It must, however, see how it is fought by it. But it believes that this science is becoming quite unscientific in this very struggle.

3. This science is based on observation, experiment and rational consideration. In its pursuit, limits are reached in relation to the external world and to human beings. Natural science does not penetrate behind the sensory world. Here, speculation with the mind takes place. But one speculates in the void. Self-knowledge does not penetrate beyond memory. There one mystifies into the soul nebula. - False mysticism.

4. Science would have to have the courage to phenomenalism in nature and materialism in relation to man.

5. If one wants to recognize something different, one must become aware of other forces in the human being, and also consciously apply them.

6. You have to start at the end of science. With the ability to remember. Forming images – strengthening the power of imagination – manageable images. – You know that you are still working from the physical. But you only stick to what the body can form, not to what it forms through external impressions.

7. One must completely free oneself from the body. This is achieved by suppressing the images with willpower. The power of meditation now proves to be a real power - and consciousness takes on a spiritual content: the creative aspect of the individual being comes into consciousness. - The etheric body as the shaper of the physical. Because one sees how the soul and spirit are formed. One must come to shape one's organs. The brain, so to speak, remains elastic.

8. But you can also suppress this individuality. Then you experience yourself in the existence before birth - in a spiritual-soul world. You have to learn to regulate your emotions - this is how you learn to see how the soul is placed into the organism from the spiritual-soul world. The strength that one develops intervenes in the rhythm of the soul organism. One comes to distinguish the soul rhythm from the bodily rhythm. Like the breath, so the interplay of the prenatal and the experiences of life. One sees that which passes through death. One only comes to shape the soul.

9. Complete self-education. This makes a person an unbiased observer of themselves. You become the judge of yourself. You do not change your life – otherwise it would be pathological – but you recognize the results of previous lives in this one. Freedom is completely compatible with this. Just as you do not feel limited in your freedom by yesterday, even though you depend on it. Free action comes from thought.

10. One sees the dependence of the metabolism on the will. A decision – pulling oneself together – action: strength is drawn from the organization – physical strength is transformed into spiritual strength; but now, through this counteraction, one shapes one's subsequent life. One sees the creative aspect in the doing.

11. Through imagination, the organic interior is revealed. This is the stimulus for medicine. - The relationship to the environment. And on the other hand for art.

12. Through inspiration, stimulus for social life.

13. For religious life.

14. [breaks off]

117. Anthroposophie und Wissenschaft I

1. Anthroposophie will eine Erkenntnis von dem Wesen des Menschen sein; sie beginnt dort mit ihren Ergebnissen, wo die Wissenschaft endet, die heute in weitesten Kreisen allein als solche gelten gelassen wird - sie beginnt aber auch mit ihren Forschungsmethoden da, wo diese Wissenschaft endet.

2. Trotzdem steht sie in keinem Gegensatz zu dieser Wissenschaft. Sie muss allerdings sehen, wie sie von ihr bekämpft wird. Sie glaubt aber, dass diese Wissenschaft gerade in diesem Kampfe recht unwissenschaftlich wird.

3. Diese Wissenschaft ruht auf Beobachtung, Experiment und Verstandeserwägung. Auf ihrem Wege gelangt man zu Grenzen gegenüber der Außenwelt und gegenüber dem Menschen. Hinter die Sinneswelt dringt die Naturwissenschaft nicht. Da wird dann mit dem Verstande spekuliert. Aber man spekuliert im Leeren. Hinter die Erinnerung dringt die Selbsterkenntnis nicht. Da mystifiziert man in die Seelennebel hinein. - Falsche Mystik.

4. Die Wissenschaft müsste den Mut haben zum Phänomenalismus in der Natur und zum Materialismus dem Menschen gegenüber.

5. Will man Anderes erkennen, so muss man sich anderer Kräfte in der menschlichen Wesenheit bewusst werden, und sie auch bewusst anwenden.

6. Man muss an dem Ende der Wissenschaft beginnen. Bei der Erinnerungsfähigkeit. Vorstellungen bilden - verstärken der vorstellenden Kraft - Überschaubare Vorstellungen. - Man weiß, dass man noch aus dem Leiblichen herausarbeitet. Aber man hält sich nur an das, was der Leib bilden kann, nicht an das, was er durch die äußeren Eindrücke bildet.

7. Man muss sich völlig frei machen von Leibe. Das erreicht man, wenn man die Vorstellungen mit Willen unterdrückt. Die Kraft des Meditierens erweist sich nun als eine reale Kraft - und das Bewusstsein erhält einen geistigen Inhalt: es tritt das Schöpferische im individuellen Dasein in das Bewusstsein. - Der Ätherleib als Gestalter des Physischen. Weil man schaut, wie das Geistig-Seelische gestaltet. Man muss dazu kommen, sich Organe zu gestalten. Das Gehirn bleibt gewissermaßen elastisch.

8. Man kann aber auch dieses Individuelle unterdrücken. Dann erlebt man sich in dem Dasein vor der Geburt - in einer geistig-seelischen Welt. Man muss dazu kommen, Gemütsbewegungen zu regulieren — dadurch gelangt man dazu, zu schauen, wie aus der geistig-seelischen Welt die Seele in den Organismus hinein versetzt wird. - Es greift die Kraft, die man entwickelt, in den Rhythmus des seelischen Organismus hinein. - Man gelangt dazu, den Seelenrhythmus von dem körperlichen Rhythmus zu unterscheiden. Wie der Atem, so das Ineinanderspielen des Vorgeburtlichen und des im Leben Erfahrenen. Man schaut dasjenige, das durch den Tod geht. Man gelangt nur dahin, die Seele zu gestalten.

9. Die völlige Selbsterziehung. Sie macht den Menschen zum unbefangenen Beobachter seiner selbst. Man wird zum Richter seiner selbst. Man ändert nicht sein Leben - sonst pathologisch -, aber man erkennt in diesem Leben das Ergebnis früherer Leben. Freiheit damit durchaus vereinbar. So wie man sich nicht in seiner Freiheit beeinträchtigt fühlt durch das Gestern, trotzdem man davon abhängt. Die freie Handlung stammt aus dem Denken.

10. Man schaut die Abhängigkeit des Stoffwechsels von dem Willen. Ein Entschluss - Aufraffung - Tat: Es wird aus der Organisation Kraft herausgeholt — physlische] Kraft in geistige umgesetzt; nun aber dadurch Gegenwirkung - man gestaltet sich dadurch ein folgendes Leben. Man schaut das Schöpferische im Tun.

11. Durch die Imagination wird das organische Innere enthüllt. Dadurch die Anregung für die Medizin. - Die Beziehung zur Umgebung. Und andrerseits für die Kunst. —

12. Durch die Inspiration Anregung für das soziale Leben

13. Für das religiöse Leben. —

14. [bricht ab]