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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46

From Notebook 101, undated, circa 1918.

Automated Translation

95. A New Appearance Should Grow Vividly Out of a New Spirituality

In the fifth post-Atlantic period, spiritual effects are breaking through the veil that shrouds the spiritual world. These effects come from the spirits of personality, just as the effects of the spirits of form occurred in ancient Lemuria. These spiritual effects want to be understood. They show themselves by causing phenomena to occur that, through their own essence, urge the will to view them spiritually. It is the relationships between people that should no longer be judged by what has become of them through the course of nature. What is reported for Russia about the relationship between descendants and ancestors is significant: a person comes into a relationship with the spirits of the personality while awake, which is an echo of a prenatal relationship.

Through the mechanisms that replace human strength, however, beings enter into development that contradict the spirits of personality revealing themselves as creators. From the connection with the mechanism springs a state of mind that drives into the most violent struggle against the newly revealing spirits of form. This new form of the spirits of darkness will have to be brought into the inner soul process of man - for through man the new spirits of personality will be able to take possession of the conditions of the earth - the earth conditions will cause difficulties for man in the future if he wants to adapt to them; he must adapt to spiritual conditions. On earth equilibrium would be necessary; but this equilibrium is the manifestation of a struggle – the struggle in the spiritual field is not evil; it is the element of life: man must find the means to transfer the struggle into his inner being; at first he still resists under the guidance of the spiritual powers that want to keep the struggle external. But the external is not to be spiritualized mechanically, but a new external is to grow alive out of a new spirituality - the spirits of form are to give up their forming and the spirits of personality are to take their place - the archangeloi are to enter into the personality, i.e., man is to learn to understand the spiritual order; the Angeloi are to give the power for this - but man is to find that he is not in his body; he can only do so if he understands it spiritually - in spiritual understanding he will slip away from it.

People feel that demands are being made of them by the spiritual realm, if their spiritual life is adapted to the fifth period; by pretending that they are dealing with fantasies, they want to keep people at the present stage of their development – the shaping of social life that depends on the mechanical order could serve this purpose.

We cannot continue to move the process of redemption behind the scenes, as churches and masonic societies want to do with rituals and dogmas of redemption: It must be summoned before the scene. One must have the courage to face the spirit. Symbolism must end and reality must take its place, that is, the contemplation of the spiritual. The strongest enemies of this process will be the keepers of the confessional and ritual traditions will be the strongest enemies of this process - they will use the unconscious moments to sneak in and pursue their business - they still have much that enables them to catch dull minds with this business. —

The astrological element is most likely to seduce one into helping the mechanism to gain control, for it draws on the last dying impulses. At present it can only be useful if it leads to a defensive council that refers to something that cannot be averted in any other way. Old Christianity is still full of astrology, but this must be recognized as a disguise. The world of men, not of nature, ordered according to the astrological mode of thinking, would be the death of the human race. The astrological classes, the keepers of ritual, the historical classes, etc., all represent residues; they all refuse to enter into the mode of thinking of the fifth period.

There is a means of not entering, that is, of rendering ineffective the intellectual acquisitions of German intellectual life from the end of the eighteenth and the beginning of the nineteenth century.

95. Ein neues Äußeres soll lebendig aus einer neuen Geistigkeit hervorwachsen

Es brechen durch den die Geistwelt verhüllenden Schleier in diesem 5. nachatlantischen Zeitraum für die Gedankenwahrnehmung des Menschen geistige Wirkungen hervor, welche von den Geistern der Persönlichkeit kommen, wie im alten Lemurien die Wirkungen der Geister der Form aufgetreten sind - geistige Wirkungen, die verstanden sein wollen: sie zeigen sich dadurch, dass Erscheinungen auftreten, die durch ihre eigene Wesenheit den Willen nötigen, sie geistig anzusehen - es sind die Verhältnisse von Mensch zu Mensch, die nicht mehr sollen nach dem beurteilt werden, was sie durch den Naturlauf geworden sind; es ist bedeutsam, was über das Verhältnis der Nachkommen zu den Vorfahren für Russland gemeldet wird —: der Mensch kommt eben im Wachen in ein Verhältnis zu den Geistern der Persönlichkeit, das ein Nachklang ist eines vorgeburtlichen Verhältnisses.

Durch die Mechanismen, die Menschenkraft ersetzen, treten aber solche Wesen in die Entwicklung ein, welche den sich als Schöpfern offenbarenden Geistern der Persönlichkeit widersprechen - aus der Verbindung mit dem Mechanismus quillt eine seelische Verfassung, welche in den heftigsten Kampf treibt gegen die neu sich offenbarenden Geister der Form -: diese neue Form der Geister der Finsternis wird hereingebracht werden müssen in den inneren Seelenprozess der Menschen - denn durch den Menschen werden die neuen Geister der Persönlichkeit von den Verhältnissen der Erde Besitz ergreifen können - die Erdenverhältnisse werden dem Menschen in der Zukunft Schwierigkeiten machen, wenn er sich ihnen anpassen will; er muss sich geistigen Verhältnissen anpassen. - Auf der Erde wäre Gleichgewicht nötig; aber dieses Gleichgewicht ist die Offenbarung eines Kampfes - der Kampf ist auf geistigem Felde kein Böses; er ist das Lebens-Element: der Mensch muss die Mittel finden, den Kampf in sein Inneres zu verlegen; dagegen sträubt er sich zunächst noch unter der Führung der geistigen Mächte, welche den Kampf äußerlich erhalten wollen aber das Äußere soll nicht mechanisch vergeistigt werden, sondern ein neues Äußeres soll lebendig aus einer neuen Geistigkeit hervorwachsen - die Geister der Form sollen ihr Formendes aufgeben und die Geister der Persönlichkeit sollen an die Stelle treten - die Archangeloi sollen in die Persönlichkeit eintreten, d.h., der Mensch soll die geistige Ordnung verstehen lernen; die Angeloi sollen dazu die Kraft geben - der Mensch aber soll finden, dass er in seinem Leibe nicht ist; er kann es nur, wenn er diesen geistig versteht - im geistigen Verständnis wird er ihm entgleiten.

Die Menschen spüren, dass mit dem dem 5. Zeitraum angepassten geistigen Leben aus dem Geistigen Forderungen an sie gestellt werden; durch die Vortäuschung, dass sie es da mit Phantasien zu tun haben, wollen sie den Menschen auf der gegenwärtigen Stufe seiner Entwicklung erhalten -; dazu könnte dienen die von der mechanischen Ordnung abhängige Gestaltung des sozialen Lebens. —

Man kann nicht so fortfahren, dass man den Erlösungsprozess hinter die Szene verlegt, wie es die Kirchen und die Maurer-Gesellschaften mit den Ritualien und Erlösungsdogmen tun wollen: Man muss ihn vor die Szene rufen - man muss zum Geiste den Mut haben - die Symbolik muss aufhören und die Wirklichkeit muss an ihre Stelle treten, d.h. die Anschauung des Geistigen; - die stärksten Feinde dieses Prozesses werden die Bewahrer der Bekenntnis- und Ritualtraditionen sein - sie werden die unbewussten Augenblicke benutzen, um sich einzuschleichen und ihr Wesen zu treiben - sie haben noch manches, was sie befähigt, mit diesem Wesen dumpfe Geister zu fangen. —

Am meisten kann das astrologische Element dazu verführen, dem Mechanismus zur Herrschaft zu verhelfen - denn es geht auf die letzten verglimmenden Impulse — es kann gegenwärtig nur da noch nützlich wirken, wo es zu einem Abwehr-Rat führt, der sich auf etwas bezieht, das auf keine andere Weise abgewendet werden kann. Das alte Christentum ist noch voller Astrologie - aber diese muss als Einkleidung erkannt werden. Die im Sinne der astrologischen Vorstellungsart geordnete Welt der Menschen - nicht der Natur - wäre der Tod des Menschengeschlechtes. - Die astrologischen Klassen - die Bewahrer des Rituals - die geschichtlichen Klassen - etc. sie alle stellen Rückstände dar -; sie alle wollen nicht auf die Vorstellungsart des fünften Zeitraumes eingehen. - Es gibt ein Mittel, nicht einzugehen, das ist die Unwirksammachung der intellektuellen Errungenschaften des deutschen Geisteslebens vom Ende des 18. und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts.