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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46

From notebook 324, undated, around 1918

Automated Translation

102. Sensation, Imagination and Feeling Process

The mineral world is the sphere of the “I” – the mineral must prevail in the organism if the “I” is to appear – but it appears with the dullest consciousness, which only comes to life when it is integrated into the equilibrium of the world; the soul prevails in the plant world – it emerges in the plant part of the organism with a dormant consciousness that participates in the movement processes of the world; in the animal part, the body has a dreaming consciousness that lives out in the images; in the human part, the body has full consciousness, which lives out in the perceptions. The “I” participates in all these levels of consciousness: it now rises into the realm of extra-bodily existence, in which it has “visionary consciousness” (imaginations); through these it penetrates beyond the surface of the perceivable perceptible into the world where the counter-images of the perceptions are the real content of the picture. Only there is the possibility of seeing the self-organization that produces the perceptions. This is identical with the formative forces of the organism. When man then enters the sphere of inspiration, he feels the external as well as the internal. Then there is the possibility of seeing the soul: its forces are those that evoke the feelings; they are identical with the forces that work in the organism in a regressive way, multiplying numbers, driving it apart. They want to incorporate it into the process of becoming of the world. Then in intuition, mineralization, which is one with destruction.

The partial process of becoming within is always counteracted by the total organic process - the formation of ideas comes about because the partial formative forces are always prevented by the total re-forming forces from forming clearly defined formations - the mineralizing forces then force their way through, reaching into the process of perception and always dissolving what is mineral. In the sense organ: effect from outside – it wants to give rise to objectivity; effect from within: objectivity is dissolved. – In the organism of imagination: effect from outside – it wants to give rise to pictoriality in the process of becoming. Effect from within: pictoriality is reduced. In the organism of feeling: inspiration wants to arise – it is silenced from within: the processes of imagination fall silent – the process of imagination spreads throughout the entire body of formative forces – from there it enters the soul, which does not enter into the process of becoming between birth and death, but remains in the supersensible world – there it lives out what is also prenatal and after-death – then one sees the 'I' as spirit; there it resists the emergence of intuitions of the will process – one lives in a being from which the content is taken – one wants one's whole destiny etc. – one also wants 'oneself' with what has been taken: when the conditions of the present being are no longer there – either because of the foreignness of these conditions or because one has seen through their transience.

102. Sinnes-, Vorstellungs- und Fühlprozess

Die mineralische Welt ist die Sphäre des «Ich» - es muss im Organismus das Mineralische walten, wenn das «Ich» erscheinen soll - es erscheint da aber mit dem dumpfesten Bewusstsein, das nur in der Einordnung in die Gleichgewichtsverhältnisse der Welt sich auslebt; im Pflanzlichen waltet die Seele - sie taucht im Pflanzlichen des Organismus mit schlafendem Bewusstsein, das die Bewegungsvorgänge der Welt mitmacht; im Tierischen waltet der Leib, er hat träumendes Bewusstsein, das sich in den Vorstellungen auslebt; im Menschlichen waltet der Körper, er hat volles Bewusstsein, das sich in den Wahrnehmungen auslebt. An allen diesen Bewusstseinsstufen hat das «Ich» Anteil: es steigt nun in das Reich des außerkörperlichen Seins, in dem es «schauendes Bewusstsein» (Imaginationen) hat; durch diese dringt es über die Fläche des Wahrnehmbaren hinaus in die Welt, wo Gegenbilder der Vorstellungen als realer Bildinhalt sind - erst da ist auch die Möglichkeit gegeben, die Eigen-Organisation zu schauen, welche die Vorstellungen hervorbringt: diese ist identisch mit den Bildekräften des Organismus. — Tritt dann der Mensch in die Sphäre der Inspiration ein - empfindet er das Außen wie das Innen. Dann ist die Möglichkeit gegeben, die Seele zu schauen: deren Kräfte sind diejenigen, welche die Gefühle hervorrufen; sie sind identisch mit den Kräften, welche rückbildend im Organismus — zahlvermehrend - wirken, ihn auseinandertreiben - sie wollen ihn dem Werdeprozess der Welt einverleiben. - Dann in der Intuition, die Mineralisierung, die eins ist mit Vernichtung. —

Dem partiellen Werdeprozess im Innern wirkt stets der totale organische Prozess entgegen - die Vorstellungsbildung kommt zustande dadurch, dass die partiellen Bildekräfte durch die totalen Rückbildekräfte stets davon abgehalten werden, fest-umrissene Bildungen zu formen - da hindurch zwängen sich dann die mineralisierenden Kräfte, die in den Wahrnehmungsprozess hineingreifen und da das Mineralische stets auflösen. Im Sinnesorgan: Wirkung von außen - es will Gegenständliches entstehen; Wirkung von innen: das Gegenständliche wird aufgelöst. - Im Vorstellungsorganismus: Wirkung von außen - es will Bildhaftes im Werden entstehen. Wirkung von innen: es wird das Bildhafte rückgebildet. - Im Fühl-Organismus: es will Inspiration entstehen - sie wird von innen verstummen gemacht: die Vorstellungsprozesse verstummen sie — es breitet sich der Vorstellungsprozess in dem ganzen Bildekräfteleib aus - von da aus drückt er sich in die Seele ein, welche nicht in den Werdeprozess zwischen Geburt und Tod eingeht, sondern sich hält in der übersinnlichen Welt -: da lebt sie aus, was auch vorgeburtlich und nachtodlich ist - dann sieht man auf das «Ich» als Geist; es widersetzt sich da der Entstehung von Intuitionen der Willensprozess - man lebt in einem Wesen, dem der Inhalt genommen wird - man will sein ganzes Schicksal etc. — man will auch «sich» mit dem Genommenen: wenn nicht mehr die Bedingungen des gegenwärtigen Seins da sind - entweder durch Fremdheit dieser Bedingungen oder durch Durchschauen ihrer Vergänglichkeit. —