Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
From Notebook 5, undated, circa 1918
Automated Translation
100. On Spiritual Development
In union with death, love is created by the soul; in union with unconscious life, memory is created by the soul: and in memory [only] is self-awareness created. In the realm of love, the objective spiritual world comes into being; in the realm of memory, the subjective spiritual world comes into being. Memory is imagination set in physical life; love is intuition set in physical experience.
In the consciousness of the self, memory creates the image of the self; in the experience of death, love creates the substance of the eternal world.
The knower of the supersensible is not born into the normal life of the human being before the age of 35: He should not be obscured by the dying body. Before the age of 35, the human being has the eternal within him as an “object”. He only becomes the “subject” at the age of 35. In our time, the so-called initiation can take place at the age of 35 if the conditions have been established beforehand. Before that, people could perceive the spirit in the descending life, but they had to learn to understand it through the mysteries.
Today, at the age of 29, the human being enters the age when he can begin to look back in order to perceive something objective within himself.
Sensory perception: seeing death in the field of the external world.
Inner, spiritual experience: sensing life in the field of the inner world.
We are separated from life by memory; we draw the power of love from death.
We should not seek the “I” within. It is there no more than air is in the lungs. The “I” comes with perceptions and thoughts. In the course of life, it passes over into feeling and will.
When you look at youth from an older perspective, the eternal is revealed in the young person. In old age you become a “father”; before that you were a “cosmic knower”; with the “young person” you still see the “world of the spirit”; before that you see “humanity in yourself”
Before: “the human being” Before: the soul still turns against humanity: 21st-28th year.
Before: the soul turns against “cosmic lawfulness”.
| 1-7: Years 8-14: Raven 14-21: Occult |
22-28: Warrior 29-35: Lion 36-42: Peers |
43-49: Sun-runner 50-56: Father 59-64 |
Do not just ask: Is the soul immortal? Instead, ask yourself: What is initially experienced in consciousness is there because of the mortal body? You must first get to know what is immortal within the soul. The soul is in the realm that it leaves with death – its body is removed from this realm. In it, between birth and death, it reflects what is not in the spiritual world; through it it cannot reflect what it itself is. This would be reflected if what is newly developing in the body were to look at what has entered the body. In this, the soul is intuitively united with the universe: hence no capacity for love.
In the soul that is in the body, the ability to remember is preparing itself so that the self can become conscious.
The right questions only arise for a person in the second half of life. In the first half, one only feels these questions. The questions are received from the “elders” - in the second half of life, a life of perception and imagination arises in the life of feelings and will.
The spiritual being of the human being closes in on itself.
As a result, the other, material world enters the vacuum; in this vacuum the spiritual world is only reflected. The “I” has no positive reflection, but is merely a mirror image.
From the universal Saturn sun are the reflections: in the bone-muscle system.
From the telluric Saturn-Sun beings: sense system, apparatus of representation.
From the universal Moon: nervous system.
From the telluric Moon: vascular system.
From the Earth: circulatory system.
Spiritually: I
Spiritual: I
turned towards the “I”: nervous system
turned towards the “etheric body”: vascular system
Physical:
The reflections of the pre-earthly systems have been filled.
As the human being develops physically, his ego descends into the body; it reappears when the body organization recedes; but it comes up empty if it does not draw from the spiritual world, because the withering away of the body no longer yields spiritual substance.
100. Über geistige Entwicklung
Im Verein mit dem Tode wird von der Seele die Liebe geschaffen; im Verein mit dem noch unbewussten Leben wird von der Seele die Erinnerung geschaffen: und in der Erinnerung [erst] das Selbstbewusstsein. Im Bereich der Liebe geht die objektive geistige Welt auf; im Bereich der Erinnerung geht die subjektive geistige Welt auf. Erinnerung ist Imagination, die in das physische Leben herein versetzt ist; Liebe ist Intuition, die in das physische Erfahren herein versetzt ist.
Im Selbstbewusstsein erschafft die Erinnerung das Bild des Selbst; im Todes-Erleben schafft die Liebe die Substanzen der ewigen Welt.
Der Erkenner des Übersinnlichen wird im normalen Menschenleben nicht vor dem 35. Jahre geboren: Er sollte da nicht verdunkelt werden durch den absterbenden Leib. Vor dem 35. Jahre hat der Mensch das Ewige als «Objekt» in sich. «Subjekt» wird er erst mit dem 35. Jahr. In unserem Zeitalter kann die sogenannte Einweihung sich im 35. Jahre vollziehen, wenn die Bedingungen vorher hergestellt sind. Vorher konnten die Menschen im absteigenden Leben den Geist wahrnehmen: aber sie mussten ihn begreifen lernen durch die Mysterien.
Mit 29 Jahren tritt heute der Mensch in das Lebensalter, in dem er beginnen kann, zurückzuschauen, um in sich ein Objektives wahrzunehmen.
Sinnliche Wahrnehmung: Sehen des Todes im Felde der Außenwelt.
Inneres, seelisches Erleben: Erfühlen des Lebens im Felde der Innenwelt.
Von dem Leben ist man durch die Erinnerung getrennt; aus dem Tode schöpft man die Kraft der Liebe.
Man soll das «Ich» nicht im Innen suchen. So wenig wie die Luft in der Lunge. Das «Ich» kommt mit den Wahrnehmungen und den Gedanken. Es tritt im Lebenslaufe über in das Fühlen und Wollen.
Sieht man vom Alter aus die Jugend, so offenbart sich in dem Jugendlichen das Ewige. Im Alter wird man «Vater», vorher war man «kosmischer Erkenner»; man sieht mit dem «jungen Menschen» noch die «Welt des Geistes» vorher sieht man die «Menschheit in sich»
vorher: «den Menschen» vorher: es wendet sich die Seele noch gegen die Menschheit: 21.-28. Jahr.
vorher: es wendet sich die Seele gegen die «kosmische Gesetzlichkeit».
| 1-7: Lebensjahre 8-14: Rabe 14-21: Okkulter |
22-28: Streiter 29-35: Löwe 36-42: Pferser |
43-49: Sonnenläufer 50-56: Vater 59-64 |
Nicht bloß fragen: Ist die Seele unsterblich, sondern sich sagen: Was im Bewusstsein zunächst erlebt wird, ist da durch den sterblichen Leib: Man muss erst kennenlernen, was innerhalb der Seele unsterblich ist. Die Seele ist im Gebiet, das sie mit dem Tode verlässt - diesem Gebiet ist ihr Leib entnommen. In dem spiegelt sie zwischen Geburt und Tod, was in der Geisteswelt nicht ist; durch ihn kann sie nicht spiegeln, was sie selbst ist. Dies würde gespiegelt, wenn das im Leibe neu sich Entwickelnde anschaute das in den Leib Eingetretene. In diesem ist die Seele mit dem Weltall intuitiv vereint: daher keine Liebefähigkeit.
Im Seelischen, das im Leibe ist, bereitet sich die Erinnerungsfähigkeit, damit das Selbst bewusst werden könne.
Die richtigen Fragestellungen gehen dem Menschen erst in der zweiten Lebenshälfte auf. In der ersten fühlt man erst diese Fragen. Die Fragen empfängt man von den «Alten» - im Gefühls- und Willensleben geht in der zweiten Lebenshälfte ein Vorstellungs- und Wahrnehmungsleben auf.
Es schließt sich das geistige Wesen des Menschen in sich ab.
Dadurch tritt in das Vakuum die andere, materielle Welt ein; in diesem Vakuum spiegelt sich die geistige Welt nur das «Ich» hat gar keine positive Spiegelung, sondern ist bloßes Spiegelbild.
Von universaler Saturn- Sonne sind die Spiegelungen: im Knochen-Muskelsystem.
Von tellurischen Saturn-Sonnenwesen sind: Sinnensystem, Vorstellensapparat
Vom universalen Mond: Nervensystem
Vom tellurischen Mond: Gefäßsystem
Von der Erde: Blutsystem.
Geistig: Ich
Seelisch:
dem «Ich» zugewandt: Nervensystem
dem «Äthferleib]» zugewandt: Gefäßsystem
leiblich:
Die Spiegelungen der vorirdischen Systeme haben sich ausgefüllt.
Indem der Mensch sich leiblich entwickelt, geht sein Ich im Leibe unter; es erscheint wieder beim Zurückgehen der Leibesorganisation; da aber geht es leer heraus, wenn es nicht aus der Welt Spirituelles schöpft; denn das Abdorren des Leibes gibt nicht mehr Geistiges her.