Die Philosophie der Freiheit
GA 4
VI. Die menschliche Individualität
[ 1 ] Die Hauptschwierigkeit bei der Erklärung der Vorstellungen wird von den Philosophen in dem Umstande gefunden, daß wir die äußeren Dinge nicht selbst sind, und unsere Vorstellungen doch eine den Dingen entsprechende Gestalt haben sollen. Bei genauerem Zusehen stellt sich aber heraus, daß diese Schwierigkeit gar nicht besteht. Die äußeren Dinge sind wir allerdings nicht, aber wir gehören mit den äußeren Dingen zu ein und derselben Welt. Der Ausschnitt aus der Welt, den ich als mein Subjekt wahrnehme, wird von dem Strome des allgemeinen Weltgeschehens durchzogen. Für mein Wahrnehmen bin ich zunächst innerhalb der Grenzen meiner Leibeshaut eingeschlossen. Aber was da drinnen steckt in dieser Leibeshaut, gehört zu dem Kosmos als einem Ganzen. Damit also eine Beziehung bestehe zwischen meinem Organismus und dem Gegenstande außer mir, ist es gar nicht nötig, daß etwas von dem Gegenstande in mich hereinschlüpfe oder in meinen Geist einen Eindruck mache, wie ein Siegelring in Wachs. Die Frage: wie bekomme ich Kunde von dem Baume, der zehn Schritte von mir entfernt steht, ist völlig schief gestellt. Sie entspringt aus der Anschauung, daß meine Leibesgrenzen absolute Scheidewände seien, durch die die Nachrichten von den Dingen in mich hereinwandern. Die Kräfte, welche innerhalb meiner Leibes-haut wirken, sind die gleichen wie die außerhalb bestehenden. Ich bin also wirklich die Dinge; allerdings nicht Ich, insoferne ich Wahrnehmungssubjekt bin, aber ich, insofern ich ein Teil innerhalb des allgemeinen Weltgeschehens bin. Die Wahrnehmung des Baumes liegt mit meinem Ich in demselben Ganzen. Dieses allgemeine Weltgeschehen ruft in gleichem Maße dort die Wahrnehmung des Baumes hervor, wie hier die Wahrnehmung meines Ich. Wäre ich nicht Welterkenner, sondern Weltschöpfer, so entstünde Objekt und Subjekt (Wahrnehmung und Ich) in einem Akte. Denn sie bedingen einander gegenseitig. Als Welterkenner kann ich das Gemeinsame der beiden als zusammengehöriger Wesenseiten nur durch Denken finden, das durch Begriffe beide aufeinander bezieht.
[ 2 ] Am schwierigsten aus dem Felde zu schlagen werden die sogenannten physiologischen Beweise für die Subjektivität .unserer Wahrnehmungen sein. Wenn ich einen Druck auf die Haut meines Körpers ausführe, so nehme ich ihn als Druckempfindung wahr. Denselben Druck kann ich durch das Auge als Licht, durch das Ohr als Ton wahrnehmen. Einen elektrischen Schlag nehme ich durch das Auge als Licht, durch das Ohr als Schall, durch die Hautnerven als Stoß, durch das Geruchsorgan als Phosphorgeruch wahr. Was folgt aus dieser Tatsache? Nur dieses: Ich nehme einen elektrischen Schlag wahr (respektive einen Druck) und darauf eine Lichtqualität, oder einen Ton beziehungsweise einen gewissen Geruch und so weiter. Wenn kein Auge da wäre, so gesellte sich zu der Wahrnehmung der mechanischen Erschütterung in der Umgebung nicht die Wahrnehmung einer Lichtqualität, ohne die Anwesenheit eines Gehörorgans keine Tonwahrnehmung usw. Mit welchem Rechte kann man sagen, ohne Wahrnehmungsorgane wäre der ganze Vorgang nicht vorhanden? Wer von dem Umstande, daß ein elektrischer Vorgang im Auge Licht hervorruft, zurück-schließt: also ist das, was wir als Licht empfinden, außer unserem Organismus nur ein mechanischer Bewegungsvorgang, - der vergißt, daß er nur von einer Wahrnehmung auf die andere übergeht und durchaus nicht auf etwas außerhalb der Wahrnehmung. Ebensogut wie man sagen kann: das Auge nimmt einen mechanischen Bewegungsvorgang seiner Umgebung als Licht wahr, ebenso gut kann man behaupten: eine gesetzmäßige Veränderung eines Gegenstandes wird von uns als Bewegungsvorgang wahrgenommen. Wenn ich auf den Umfang einer rotierenden Scheibe ein Pferd zwölfmal male, und zwar genau in den Gestalten, die sein Körper im fortgehenden Laufe annimmt, so kann ich durch Rotieren der Scheibe den Schein der Bewegung hervorrufen. Ich brauche nur durch eine Ãffnung zu blicken und zwar so, daß ich in den entsprechenden Zwischenzeiten die aufeinanderfolgenden Stellungen des Pferdes sehe. Ich sehe nicht zwölf Pferdebilder, sondern das Bild eines dahin-eilenden Pferdes.
[ 3 ] Die erwähnte physiologische Tatsache kann also kein Licht auf das Verhältnis von Wahrnehmung und Vorstellung werfen. Wir müssen uns auf andere Weise zurechtfinden.
[ 4 ] In dem Augenblicke, wo eine Wahrnehmung in meinem Beobachtungshorizonte auftaucht, betätigt sich durch mich auch das Denken. Ein Glied in meinem Gedankensysteme, eine bestimmte Intuition, ein Begriff verbindet sich mit der Wahrnehmung. Wenn dann die Wahrnehmung aus meinem Gesichtskreise verschwindet: was bleibt zurück? Meine Intuition mit der Beziehung auf die bestimmte Wahrnehmung, die sich im Momente des Wahrnehmens gebildet hat. Mit welcher Lebhaftigkeit ich dann später diese Beziehung mir wieder vergegenwärtigen kann, das hängt von der Art ab, in der mein geistiger und körperlicher Organismus funktioniert. Die Vorstellung ist nichts anderes als eine auf eine bestimmte Wahrnehmung bezogene Intuition, ein Begriff, der einmal mit einer Wahrnehmung verknüpft war, und dem der Bezug auf diese Wahrnehmung geblieben ist. Mein Begriff eines Löwen ist nicht aus meinen Wahrnehmungen von Löwen gebildet. Wohl aber ist meine Vorstellung vom Löwen an der Wahrnehmung gebildet. Ich kann jemandem den Begriff eines Löwen beibringen, der nie einen Löwen gesehen hat. Eine lebendige Vorstellung ihm beizubringen, wird mir ohne sein eigenes Wahrnehmen nicht gelingen.
[ 5 ] Die Vorstellung ist also ein individualisierterBegriff.Und nun ist es uns erklärlich, daß für uns die Dinge der Wirklichkeit durch Vorstellungen repräsentiert werden können. Die volle Wirklichkeit eines Dinges ergibt sich uns im Augenblicke der Beobachtung aus dem Zusammengehen von Begriff und Wahrnehmung. Der Begriff erhält durch eine Wahrnehmung eine individuelle Gestalt, einen Bezug zu dieser bestimmten Wahrnehmung. In dieser individuellen Gestalt, die den Bezug auf die Wahrnehmung als eine Eigentümlichkeit in sich trägt, lebt er in uns fort und bildet die Vorstellung des betreffenden Dinges. Treffen wir auf ein zweites Ding, mit dem sich derselbe Begriff verbindet, so erkennen wir es mit dem ersten als zu derselben Art gehörig; treffen wir dasselbe Ding ein zweites Mal wieder, so finden wir in unserem Begriffssysteme nicht nur überhaupt einen entsprechenden Begriff, sondern den individualisierten Begriff mit dem ihm eigentümlichen Bezug auf denselben Gegenstand, und wir erkennen den Gegenstand wieder.
[ 6 ] Die Vorstellung steht also zwischen Wahrnehmung und Begriff. Sie ist der bestimmte, auf die Wahrnehmung deutende Begriff.
[ 7 ] Die Summe desjenigen, worüber ich Vorstellungen bilden kann, darf ich meine Erfahrung nennen. Derjenige Mensch wird die reichere Erfahrung haben, der eine größere Zahl individualisierter Begriffe hat. Ein Mensch, dem jedes Intuitionsvermögen fehlt, ist nicht geeignet, sich Erfahrung zu erwerben. Er verliert die Gegenstände wieder aus seinem Gesichtskreise, weil ihm die Begriffe fehlen, die er zu ihnen in Beziehung setzen soll. Ein Mensch mit gut entwickeltem Denkvermögen, aber mit einem infolge grober Sinneswerkzeuge schlecht funktionierenden Wahrnehmen, wird ebensowenig Erfahrung sammeln können. Er kann sich zwar auf irgendeine Weise Begriffe erwerben; aber seinen Intuitionen fehlt der lebendige Bezug auf bestimmte Dinge. Der gedankenlose Reisende und der in abstraktenBegriffssystemen lebende Gelehrte sind gleich unfähig, sich eine reiche Erfahrung zu erwerben.
[ 8 ] Als Wahrnehmung und Begriff stellt sich uns die Wirklichkeit, als Vorstellung die subjektive Repräsentation dieser Wirklichkeit dar.
[ 9 ] Wenn sich unsere Persönlichkeit bloß als erkennend äußerte, so wäre die Summe alles Objektiven in Wahrnehmung, Begriff und Vorstellung gegeben.
[ 10 ] Wir begnügen uns aber nicht damit, die Wahrnehmung mit Hilfe des Denkens auf den Begriff zu beziehen, sondern wir beziehen sie auch auf unsere besondere Subjektivität, auf unser individuelles Ich. Der Ausdruck dieses individuellen Bezuges ist das Gefühl, das sich als Lust oder Unlust auslebt.
[ 11 ] Denken und Fühlen entsprechen der Doppelnatur unseres Wesens, der wir schon gedacht haben. Das Denken ist das Element, durch das wir das allgemeine Geschehen des Kosmos mitmachen; das Fühlen das, wodurch wir uns in die Enge des eigenen Wesens zurückziehen können.
[ 12 ] Unser Denken verbindet uns mit der Welt; unser Fühlen führt uns in uns selbst zurück, macht uns erst zum Individuum. Wären wir bloß denkende und wahrnehmende Wesen, so müßte unser ganzes Leben in unterschiedloser Gleichgültigkeit dahinfließen. Wenn wir uns bloß als Selbst erkennen könnten, so wären wir uns vollständig gleichgültig. Erst dadurch, daß wir mit der Selbsterkenntnis das Selbstgefühl, mit der Wahrnehmung der Dinge Lust und Schmerz empfinden, leben wir als individuelle Wesen, deren Dasein nicht mit dem Begriffsverhältnis erschöpft ist, in dem sie zu der übrigen Welt stehen, sondern die noch einen besonderen Wert für sich haben.
[ 13 ] Man könnte versucht sein, in dem Gefühlsleben ein Element zu sehen, das reicher mit Wirklichkeit gesättigt ist als das denkende Betrachten der Welt. Darauf ist zu erwidern, daß das Gefühlsleben eben doch nur für mein Individuum diese reichere Bedeutung hat. Für das Weltganze kann mein Gefühlsleben nur einen Wert erhalten, wenn das Gefühl, als Wahrnehmung an meinem Selbst, mit einem Begriffe in Verbindung tritt und sich auf diesem Umwege dem Kosmos eingliedert.
[ 14 ] Unser Leben ist ein fortwährendes Hin, und Herpendeln zwischen dem Mitleben des allgemeinen Weltgeschehens und unserem individuellen Sein. Je weiter wir hinaufsteigen in die allgemeine Natur des Denkens, wo uns das Individuelle zuletzt nur mehr als Beispiel, als Exemplar des Begriffes interessiert, desto mehr verliert sich in uns der Charakter des besonderen Wesens, der ganz bestimmten einzelnen Persönlichkeit. Je weiter wir herabsteigen in die Tiefen des Eigenlebens und unsere Gefühle mitklingen lassen mit den Erfahrungen der Außenwelt, desto mehr sondern wir uns ab von dem universellen Sein. Eine wahrhafte Individualität wird derjenige sein, der am weitesten hinaufreicht mit seinen Gefühlen in die Region des Ideellen. Es gibt Menschen, bei denen auch die allgemeinsten Ideen, die in ihrem Kopfe sich festsetzen, noch jene besondere Färbung tragen, die sie unverkennbar als mit ihrem Träger im Zusammen-hange zeigt. Andere existieren, deren Begriffe so ohne jede Spur einer Eigentümlichkeit an uns herankommen, als wären sie gar nicht aus einem Menschen entsprungen, der Fleisch und Blut hat.
[ 15 ] Das Vorstellen gibt unseremBegriffsleben bereits ein individuelles Gepräge. Jedermann hat ja einen eigenen Standort, von dem aus er die Welt betrachtet. An seine Wahrnehmungen schließen sich seine Begriffe an. Er wird auf seine besondere Art die allgemeinen Begriffe denken. Diese besondere Bestimmtheit ist ein Ergebnis unseres Standortes in der Welt, der an unseren Lebensplatz sich anschließenden Wahrnehmungssphäre.
[ 16 ] Dieser Bestimmtheit steht entgegen eine andere, von unserer besonderen Organisation abhängige. Unsere Organisation ist ja eine spezielle, vollbestimmte Einzelheit. Wir verbinden jeder besondere Gefühle, und zwar in den verschiedensten Stärkegraden mit unseren Wahrnehmungen. Dies ist das Individuelle unserer Eigenpersönlichkeit. Es bleibt als Rest zurück, wenn wir die Bestimmtheiten des Lebensschauplatzes alle in Rechnung gebracht haben.
[ 17 ] Ein völlig gedankenleeres Gefühlsleben müßte allmählich allen Zusammenhang mit der Welt verlieren. Die Erkenntnis der Dinge wird bei dem auf Totalität angelegten Menschen Hand in Hand gehen mit der Ausbildung und Entwickelung des Gefühlslebens.
[ 18 ] Das Gefühl ist das Mittel, wodurch die Begriffe zunächst konkretes Leben gewinnen.
VI The human individuality
[ 1 ] The main difficulty in the explanation of ideas is found by philosophers in the fact that we are not the external things themselves, and yet our ideas are supposed to have a form corresponding to the things. On closer inspection, however, it turns out that this difficulty does not exist at all. We are not the external things, but we belong with the external things to one and the same world. The section of the world that I perceive as my subject is permeated by the stream of general world events. For my perception, I am initially enclosed within the boundaries of my bodily skin. But what is inside this bodily skin belongs to the cosmos as a whole. So for a relationship to exist between my organism and the object outside me, it is not at all necessary for something of the object to slip into me or to make an impression on my spirit, like a signet ring in wax. The question: how do I get knowledge of the tree standing ten steps away from me, is completely wrong. It arises from the view that my bodily boundaries are absolute partitions through which the news of things passes into me. The forces at work within the skin of my body are the same as those outside. I am therefore really the things; not I, however, insofar as I am the subject of perception, but I, insofar as I am a part within the general world event. The perception of the tree lies with my I in the same whole. This general world event evokes the perception of the tree there to the same extent as it evokes the perception of my ego here. If I were not a world connoisseur but a world creator, then object and subject (perception and I) would arise in one act. For they are mutually dependent. As a knower of the world, I can only find what the two have in common as related sides of being through thinking, which relates the two to each other through concepts.
[ 2 ] The so-called physiological proofs for the subjectivity of our perceptions will be the most difficult to dismiss. When I exert pressure on the skin of my body, I perceive it as a sensation of pressure. I can perceive the same pressure through the eye as light, through the ear as sound. I perceive an electric shock through the eye as light, through the ear as sound, through the skin nerves as a shock, through the olfactory organ as the smell of phosphorus. What follows from this fact? Only this: I perceive an electric shock (or a pressure) and then a quality of light, or a sound or a certain smell and so on. If there were no eye, the perception of a mechanical shock in the environment would not be accompanied by the perception of a quality of light, without the presence of an organ of hearing there would be no perception of sound, and so on. By what right can one say that without organs of perception the whole process would not exist? Anyone who concludes from the fact that an electrical process in the eye produces light that what we perceive as light is therefore only a mechanical process of movement outside our organism forgets that it only passes from one perception to another and not at all to something outside perception. Just as well as one can say: the eye perceives a mechanical process of movement of its surroundings as light, one can just as well assert: a lawful change of an object is perceived by us as a process of movement. If I paint a horse twelve times on the circumference of a rotating disk, exactly in the shapes that its body assumes as it moves along, I can create the appearance of movement by rotating the disk. I need only look through an aperture in such a way that I see the successive positions of the horse in the corresponding intermediate times. I do not see twelve horse images, but the image of a horse rushing along.
[ 3 ] This physiological fact cannot shed any light on the relationship between perception and imagination. We have to find our way around in other ways.
[ 4 ] The moment a perception appears in my horizon of observation, thinking also operates through me. A link in my thought system, a certain intuition, a concept connects with the perception. When perception then disappears from my field of vision, what remains? My intuition with its relationship to the particular perception that has formed in the moment of perception. The vividness with which I can later visualize this relationship again depends on the way in which my mental and physical organism functions. The conception is nothing other than an intuition related to a certain perception, a concept that was once linked to a perception and which has retained its reference to this perception. My concept of a lion is not formed from my perceptions of lions. But my concept of a lion is formed by the perception. I can teach the concept of a lion to someone who has never seen a lion. I will not be able to teach him a vivid concept without his own perception.
[ 5 ] The conception is therefore an individualized concept, and now it is clear to us that the things of reality can be represented for us by concepts. The full reality of a thing arises for us at the moment of observation from the merging of concept and perception. The concept receives an individual form through a perception, a reference to this particular perception. In this individual form, which bears within itself the reference to the perception as a peculiarity, it lives on in us and forms the concept of the thing in question. If we encounter a second thing with which the same concept is connected, we recognize it with the first as belonging to the same species; if we encounter the same thing a second time, we find in our conceptual system not only a corresponding concept in general, but the individualized concept with its peculiar reference to the same object, and we recognize the object again.
[ 6 ] The concept therefore stands between perception and concept. It is the specific concept that points to perception.
[ 7 ] I may call the sum of what I can form ideas about my experience. The person who has a greater number of individualized concepts will have the richer experience. A person who lacks all intuition is not suitable for acquiring experience. He loses sight of the objects again because he lacks the concepts that he should relate to them. A person with a well-developed faculty of thought, but with poorly functioning perception as a result of coarse sensory instruments, will be equally unable to gain experience. He may acquire concepts in some way, but his intuitions lack a living reference to certain things. The thoughtless traveler and the scholar who lives in abstract conceptual systems are equally incapable of acquiring rich experience.
[ 8 ] Reality presents itself to us as perception and concept, and the subjective representation of this reality as imagination.
[ 9 ] If our personality merely expressed itself as cognizing, the sum of everything objective would be given in perception, concept and imagination.
[ 10 ] However, we are not content to relate perception to the concept with the help of thinking, but we also relate it to our particular subjectivity, to our individual ego. The expression of this individual reference is the feeling that lives itself out as pleasure or displeasure.
[ 11 ] Thinking and feeling correspond to the dual nature of our being, which we have already thought. Thinking is the element through which we participate in the general events of the cosmos; feeling is the element through which we can withdraw into the confines of our own being.
[ 12 ] Our thinking connects us with the world; our feeling leads us back into ourselves and makes us an individual. If we were merely thinking and perceiving beings, our whole life would have to flow along in indifferent indifference. If we could only know ourselves as self, we would be completely indifferent to ourselves. It is only through self-knowledge that we feel a sense of self, through the perception of things that we feel pleasure and pain, that we live as individual beings whose existence is not exhausted by the conceptual relationship in which they stand to the rest of the world, but who still have a special value for themselves.
[ 13 ] One might be tempted to see in the emotional life an element that is more saturated with reality than the thinking observation of the world. To this it must be replied that the emotional life only has this richer meaning for my individual. For the world as a whole, my emotional life can only acquire a value if the feeling, as a perception of my self, enters into connection with a concept and in this roundabout way integrates itself into the cosmos.
[ 14 ] Our life is a continual oscillation back and forth between the co-living of general world events and our individual being. The further we ascend into the general nature of thought, where the individual ultimately interests us only as an example, as a specimen of the concept, the more we lose the character of the particular being, the very specific individual personality. The further we descend into the depths of our own life and allow our feelings to resonate with the experiences of the outside world, the more we separate ourselves from the universal being. A true individuality will be the one who reaches furthest up with his feelings into the region of the ideal. There are people in whom even the most general ideas that take root in their minds still carry that special coloring that unmistakably shows them to be related to their bearer. Others exist whose concepts come to us without any trace of peculiarity, as if they had not sprung from a person who has flesh and blood.
[ 15 ] Conception already gives our conceptual life an individual character. Everyone has their own position from which they view the world. His concepts are connected to his perceptions. He will think the general concepts in his own particular way. This particular determination is a result of our position in the world, of the sphere of perception adjoining our place in life.
[ 16 ] This determinacy is opposed by another determinacy that depends on our particular organization. Our organization is a special, fully determined individuality. We each associate particular feelings with our perceptions, in varying degrees of strength. This is the individuality of our own personality. It remains as a residue when we have taken into account all the determinants of the scene of life.
[ 17 ] A completely thoughtless emotional life would gradually lose all connection with the world. The knowledge of things will go hand in hand with the formation and development of the emotional life in a person who is oriented towards totality.
[ 18 ] The feeling is the means by which the concepts initially gain concrete life.