Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46
Memo 5520, undated, c. 1885-1887.
Automated Translation
10. The Uselessness of the Atomic Concept in Physiological Research
[Beginning missing] they would have to have perceptible properties, and if they did, they are useless for explaining natural processes.
This demonstrates the uselessness of the atomic concept. Here an empty abstraction of the mind would be made into a real being. So here, in a region where there is nothing, we cannot speak of a limit to our knowledge. In reality, there are no questions here, and therefore no answers either.
It now becomes clear, without our having suspected it, that the supposed second limit to our knowledge has also been removed. For that second insoluble problem is: how are the position and movement of atoms related to the phenomena of our consciousness? With the assumption of atoms, this question disappears by itself.
Today, physiological research in this regard is valued far too highly.
In this respect, one must be very careful in order to gain the right perspective.
It would be ridiculous to deny the slightest justification for physiological research. But one thing must be admitted: the physiologist cannot determine the slightest thing about the things of consciousness and freedom. These questions can and must be decided independently of all empiricism. Any interference of material processes here shifts the location and contaminates our views.
Incidentally, we are by no means dealing with unsolved problems with regard to consciousness. It is one of the great merits of our philosopher Fichte to have established the theory of consciousness on a completely scientific basis. Fichte develops all the questions to be asked here and answers them.
Therefore, we can only speak of a limit to knowledge here if the point of the question is completely misunderstood. In truth, there is no limit here or anywhere else.
10. Nutzlosigkeit des Atombegriffes in der physiologischen Forschung
[Anfang fehlt] müssten sie sinnenfällige Eigenschaften haben und wenn sie solche hätten, so sind sie zur Erklärung von Naturvorgängen unbrauchbar.
Damit ist die Nutzlosigkeit des Atombegriffes dargetan. Es würde hier ein leeres Abstraktum des Verstandes zu einem wirklichen Wesen gemacht. Es kann also hier, in einer Region, wo gar nichts ist, von einer Grenze unseres Erkennens nicht gesprochen werden. In Wirklichkeit gibt es hier keine Fragen, mithin auch keine Antwort.
Es zeigt sich hier nun, ohne dass wir es ahnten, alsogleich, dass auch die vermeintliche zweite Grenze unseres Erkennens bereits beseitigt ist. Denn jenes zweite unlösliche Problem lautet: Wie hängt Lage und Bewegung von Atomen mit den Erscheinungen unseres Bewusstseins zusammen. Mit der Annahme von Atomen fällt diese Frage von selbst weg.
Es werden heute physiologische Forschungen in dieser Hinsicht viel zu hoch angeschlagen.
Man muss in dieser Hinsicht sehr vorsichtig sein, um den rechten Standort gewinnen zu können.
Es wäre lächerlich den physiologischen Forschungen im Geringsten ihre Berechtigung absprechen zu wollen. Allein das muss man zugeben: Über Dinge des Bewusstseins und der Freiheit vermag der Physiologe nicht das Geringste auszumachen. Diese Fragen können und müssen sogar unabhängig von aller Empirie entschieden werden. Jede Einmischung materieller Vorgänge verschiebt hier den Standort und verunreinigt unsere Anschauungen.
Wir haben es übrigens bezüglich des Bewusstseins keineswegs mit noch ungelösten Problemen zu tun. Es ist eines von den großen Verdiensten unseres Philosophen Fichte, die Lehre vom Bewusstsein vollkommen wissenschaftlich begründet zu haben. Fichte entwickelt alle hier zu stellenden Fragen und beantwortet sie.
Es kann also hier von einer Grenze des Erkennens nur bei einer gänzlichen Verkennung des Fragepunktes gesprochen werden. In Wahrheit ist weder hier noch anderswo eine Grenze [bricht ab]