Collected Essays on Cultural and Contemporary History 1887–1901
GA 31
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67. Joseph Müller: “Reform Catholicism”
In the book "Reform Catholicism. The religion of the future. Presented to the educated of all denominations", the Bavarian clergyman Dr. Joseph Müller argues that Catholicism must make use of the achievements of modern science. In this way, he argued, it could regain its old magic power. The Church could tolerate the teachings of the present quite well; it only had to put the Catholic stamp on them so that they could serve religious sentiment. Professor Schell also holds similar views. The Herts cannot decide to believe that Catholicism is the mortal enemy of modern science and that it is incapable of being reformed by it. When a scientific truth is commented on by a Catholic, it immediately loses its original meaning. For the Catholic philosopher does not and cannot want his principles to be transformed; he wants, on the contrary, to press and twist modern science so that it fits into the dogmatic ideas of the Church. One can convince oneself of the correctness of these remarks by reading those scientific writings that have recently been published by Catholic philosophers.
67. Joseph Müller: «Der Reformkatholizismus»
In der Schrift «Der Reformkatholizismus. Die Religion der Zukunft. Für die Gebildeten aller Bekenntnisse dargestellt» tritt der bayerische Geistliche Dr. Joseph Müller dafür ein, daß der Katholizismus sich die Errungenschaften der modernen Wissenschaft zunutze machen müsse. Er könne dadurch seine alte Zauberkraft von neuem erhalten. Die Kirche könne die Lehren der Gegenwart ganz gut vertragen; sie müsse ihnen nur, damit sie dem religiösen Empfinden dienen können, den katholischen Stempel aufprägen. Ähnliche Ansichten vertritt ja auch Professor Schell. Die Herten können sich nicht entschließen zu glauben, daß der Katholizismus der Todfeind der modernen Wissenschaft, und daß er keiner Reform durch dieselbe fähig ist. Wenn eine wissenschaftliche Wahrheit von einem katholisch empfindenden Menschen kommentiert wird, so verliert sie sofort ihre ursprüngliche Bedeutung. Denn der katholische Philosoph will nicht und kann nicht wollen, daß seine Prinzipien umgestaltet werden; er will dagegen die moderne Wissenschaft so pressen und drehen, daß sie in die dogmatischen Vorstellungen der Kirche paßt. Man kann sich von der Richtigkeit dieser Bemerkungen durch Lesen derjenigen wissenschaftlichen Schriften überzeugen, die in der letzten Zeit von katholischen Philosophen in die Welt gesetzt worden sind.