Collected Essays on Cultural and Contemporary History 1887–1901
GA 31
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133. Announcement for the Year 1899
With this issue, the "Magazin für Literatur" begins its 68th year. Of a journal that accompanied the intellectual life of the educated world from the year of Goethe's death until near the turn of the century, it may well be said that it is perceived by many as a necessity. This journal has always tried to solve the tasks of a truly modern review through two characteristics: versatility and unbiasedness.
It has endeavored to achieve its versatility by not limiting itself to the treatment of fiction, but by including the entirety of modern intellectual life in the circle of its observations. The development of the individual sciences, the social currents of the present, in the latter period also the modern women's movement, art and theater life were duly followed.
The unbiasedness came to the fore in that the management of the magazine never constricted itself into one-sided school opinions, which so often lead to the misjudgment of newly emerging trends, but always sought to maintain an open, free mind for every intellectual current that emerged on the horizon of life. The director of the magazine wants to be an attentive observer and follow with a scrutinizing eye what is happening in all areas of cultural life.
The "Magazin für Literatur" will continue to pursue its goals in both directions and endeavor to do ever more justice to the task set by expanding the circle of its contributors.
133. Ankundigung Für Das Jahr 1899
Mit diesem Hefte beginnt das «Magazin für Literatur» seinen 68. Jahrgang. Von einer Zeitschrift, die das geistige Leben der gebildeten Welt vom Todesjahre Goethes bis nahe an die Jahrhundertwende begleitet hat, darf wohl behauptet werden, daß sie von Vielen als eine Notwendigkeit empfunden wird. Durch zwei Eigenschaften hat es diese Zeitschrift immer versucht, die Aufgaben einer wahrhaft modernen Revue zu lösen: durch Vielseitigkeit und Vorurteilslosigkeit.
Ihre Vielseitigkeit hat sie dadurch zu erreichen gestrebt, daß sie sich nicht auf die Behandlung der belletristischen Literatur beschränkt, sondern die Gesamtheit des modernen Geisteslebens in den Kreis ihrer Betrachtungen einbezogen hat. Die Entwicklung der einzelnen Wissenschaften, die sozialen Strömungen der Gegenwart, in letzterer Zeit auch die moderne Frauenbewegung, das Kunst- und Theaterleben wurden in gebührender Weise verfolgt.
Die Vorurteilslosigkeit kam dadurch zur Geltung, daß sich die Leitung des Blattes niemals in einseitige Schulmeinungen einschnürte, die so oft zur Verkennung neu auftauchender Richtungen führen, sondern daß sie sich stets einen offenen, freien Sinn zu bewahren suchte für jede geistige Strömung, die auf dem Horizonte des Lebens auftaucht. Der Leiter der Zeitschrift will ein aufmerksamer Beobachter sein und mit prüfendem Auge auf seiner Warte verfolgen, was sich auf allen Gebieten des Kulturlebens abspielt.
Nach beiden Richtungen hin wird das «Magazin für Literatur» seine Ziele weiter verfolgen und bestrebt sein, der gestellten Aufgabe durch Erweiterung des Kreises seiner Mitarbeiter immer mehr gerecht zu werden.