Collected Essays on Cultural and Contemporary History 1887–1901
GA 31
Automated Translation
128. About Popular University Courses
The University of Berlin will follow the example set by the universities in Jena, Leipzig, Munich and Vienna and also set up popular university courses. Professors Diels, Ortmann, Schmoller, Waldeyer and Witt are said to have made a special contribution to the realization of this undertaking, which will be launched next autumn.
Much has been said about courses of this kind. In a widely read weekly newspaper, one could hear the voices of all those whom a nimble journalistic mind considers authorities in the field of university and popular education. One should actually believe that there is no need to talk so much about this latest institution. If it is implemented well, it will certainly have a beneficial effect. But putting it into practice well means, among other things, not overlooking one requirement. The teachers who take on such university courses must not in any way accommodate the desire of our time for the trivialization of knowledge. The audience must be raised to the heights of science, not lowered to the tone that is unfortunately demanded today in popular scientific lectures and journals. If the university kutse can be used to counteract the malaise of popular trends in science, then we will be able to rejoice in it. I believe that this cannot be too difficult. For those who get to know the true nature of the scientific enterprise must lose their taste for the trivial. Courses can do a great deal to increase respect for science. If, at the beginning, the "people's" mind, which has been thoroughly corrupted by our popular magazines, shows little interest in the undertaking, there is no need to be put off by this.
128. Über Volkstümliche Hochschulkurse
Die Berliner Universität wird dem Beispiele, das ihr die Hochschulen in Jena, Leipzig, München und Wien gegeben haben, folgen und auch volkstümliche Hochschulkurse einrichten. Um das Zustandekommen dieses Unternehmens, das im nächsten Herbst ins Leben treten wird, sollen sich die Professoren Diels, Ortmann, Schmoller, Waldeyer und Witt ein besonderes Verdienst erworben haben.
Über Kurse dieser Art ist viel gesprochen worden. In einem vielgelesenen Wochenblatte konnte man über die Sache die Stimmen aller derjenigen vernehmen, die ein behender Journalistenverstand für Autoritäten auf dem Gebiete der Universitäts- und Volkspädagogik hält. Man sollte eigentlich glauben, daß man gar so viel über diese neueste Einrichtung nicht zu sprechen braucht. Sie wird, wenn sie gut ins Werk gesetzt wird, gewiß segensreich wirken. Gut ins Werk setzen heißt aber u. a. eine Forderung nicht übersehen. Die Lehrer, die solche Hochschulkurse übernehmen, dürfen dem Verlangen unserer Zeit nach Trivialisierung des Wissens in keiner Weise entgegenkommen. Die Zuhörer müssen zu der Höhe der Wissenschaft hinaufgehoben, nicht diese zu dem Tone herabgestimmt werden, den man leider heute in populären wissenschaftlichen Vorträgen und Zeitschriften verlangt. Wenn durch die Hochschulkutse dem Unwesen der populären Richtungen im Wissenschaftsbetriebe entgegengearbeitet werden wird, dann wird man sich über sie freuen können. Ich glaube, daß das nicht allzu schwierig sein kann. Denn an dem Trivialen muß derjenige den Geschmack verlieren, der die wahre Gestalt des Wissenschaftsbetriebes kennen lernt. Für die Erhöhung der Achtung vor der Wissenschaft können die Kurse sehr viel leisten. Sollte anfangs der durch unsere populären Zeitschriften gründlich verdorbene Sinn des «Volkes» der Unternehmung nur mit geringem Interesse entgegenkommen, so braucht man sich dadurch nicht abschrecken zu lassen.